Hamburg. Nach der Insolvenz des Unternehmens muss der Standort aufgegeben werden. Betrieb im AEZ geht aber weiter.

Auf dem multimedialen Wegweiser der Europa Passage in der Hamburger Innenstadt wird angezeigt, wie man am schnellsten zu einem leckeren Essen in der Gastro-Kette ChaCha kommt. Aber oben in der ersten Etage des Shoppingcenters folgt die Enttäuschung. Die Fläche ist seit einigen Wochen leer. Die großen Schaufenster sind mit einem überdimensionalen Hamburg-Panorama verklebt. Hinweise, warum das thailändische Restaurant mit dem Slogan „Eat positive“ geschlossen ist? Fehlanzeige!

Bereits im Februar hatte die Bremer Betreibergesellschaft der Asia-Kette mit zwei Standorten in Hamburg sowie jeweils einem in Berlin und Düsseldorf Insolvenz angemeldet (Abendblatt berichtete). Nach Angaben des Insolvenzverwalters Malte Köster von der Kanzlei Willmerköster mit Sitz im niedersächsischen Verden war das Unternehmen in dem härter werdenden Markt der Systemgastronomie durch steigende Kosten und einen Mietstreit finanziell unter Druck geraten. Inzwischen zeichnet sich ab, wie es an den vier ChaCha-Standorten weitergeht. „Es wurden jeweils lokale Lösungen gefunden“, sagte Köster auf Anfrage des Abendblatts. Ein Teil der insgesamt 77 Mitarbeiter werde weiterbeschäftigt.

Nicht die erste Insolvenz

Nach Angaben des Insolvenzverwalters wurden die Restaurants in Berlin und Düsseldorf von neuen Betreibern übernommen, die sie unter anderem Namen und mit neuem Konzept führen wollen. Bei der Filiale an den Großen Bleichen sei die Schließung mit dem Auslaufen des Mietvertrags einhergegangen. Für die Fläche in der Europa Passage gebe es einen Interessenten, mit dem bereits verhandelt werde, so Köster. Namen wollte er nicht nennen. Mit einem Vertragsabschluss sei in Kürze zu rechnen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen bekannten Hamburger Gastronom, der die Fläche übernehmen möchte.

Es war nicht die erste Insolvenz des Thai-Food-Konzepts, das die Brüder Werner Marcinowski-Köpper und Edmund Marcinowski im Jahr 2004 gegründet hatten. Die Idee: Gerichte mit Fleisch, Fisch, frischem Gemüse und authentischen Gewürzen, zubereitet wie in den Garküchen Bangkoks. Die Unternehmer, die 2001 nach einem märchenhaften Aufstieg mit der Multimediaagentur PopNet pleite gegangen waren, hatten große Pläne und wollten ChaCha, der Name kommt aus dem Thailändischen und bedeutet so viel wie „alles wird gut“, europaweit ausbauen.

2010 kamen sie in Zahlungsschwierigkeiten und meldeten Insolvenz an. Vier Filialen fielen an die Bremer Betreibergesellschaft. Der Standort im Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) ging an die Gesellschaft Malleus Capital, hinter der der Hamburger Unternehmer und Berater Martin Hammer steht. Dieses Restaurant ist von der Insolvenz nicht betroffen. Zu weiteren Plänen wollten sich die Eigner nicht äußern.