Hamburg. Dominik D. soll die 23-Jährige gewürgt und mit einem Messer verletzt haben. Dann stürzte sich der 26-Jährige aus dem Fenster.
Beziehungsdrama im Gustav-Radbruch-Haus an der Borgfelder Straße. Dort wurde in einer der Studentenwohnungen eine 23 Jahre alte Frau getötet. Tot ist auch der mutmaßliche Täter. Der Mann, der mit der jungen Frau zusammenlebte, hatte sich offenbar unmittelbar nach der Tat selbst umgebracht.
Gegen 2 Uhr in der Nacht hatte ein Wachmann die zerschmetterte Leiche von Dominik D. auf einem Parkplatz vor dem Gebäude entdeckt. Im neunten Stock des Wohnheims für Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HWA) stand ein Fenster offen. Offenbar hatte sich der 26-Jährige von dort aus in die Tiefe gestürzt. Er war sofort tot.
Polizisten überprüften die Wohnung und machten eine schreckliche Entdeckung. Die Beamten stießen auf die Leiche der jungen Frau. Schnell war klar: Sie wurde Opfer eines Verbrechens. Die Mordkommission und die Spurensicherung rückten an. Bis in die Nachmittagsstunden des Freitags dauerte die Tatortarbeit.
23-Jährige hatte Verletzungen am Hals
Über Stunden sicherten Beamte in der Tatwohnung Spuren. Die 23-Jährige, so hieß es von der Polizei, habe Verletzungen am Hals gehabt. Sie soll sowohl gewürgt, als auch mit einem Messer am Hals verletzt worden sein. „Es sieht so aus, als wollte der Täter sichergehen, dass sie tot ist“, sagte ein Polizeibeamter. Völlig unklar ist das genaue Motiv der Tat. Es soll aber in der Nacht einen lautstarken Streit zwischen dem Pärchen gegeben haben.
Familienangehörige der getöteten Frau brachen bei der Nachricht vom Tod der 23-Jährigen zusammen. Sie mussten von Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams (KIT) des DRK betreut werden. Auch einige Bewohner der Anlage, in der 516 Menschen zu zweit oder bis zu acht wohnen, erlitten einen Schock, als sie von der Tat erfuhren. Auch sie wurden vom KIT betreut. Viele der Bewohner kennen sich gut. In der Anlage werden in Eigenregie viele Veranstaltungen organisiert. Es gibt Räume für gemeinsame Hobbys oder zum Lernen.
Die Tat ist mindestens das vierte Tötungsdelikt in diesem Jahr in Hamburg, bei dem der mutmaßliche Täter sich das Leben nahm. In drei Fällen wurde die Partnerin umgebracht. In einem Fall tötete ein Mann mit einem Messer seine bereits 34 Jahre alte Tochter, weil seine Frau sich von ihm trennen wollte. Anschließend hatte sich der Mann erhängt.