Hamburg. Seniorenbeirat Hamburg-Mitte beklagt, dass die Preissteigerungen seit vielen Jahren „regelmäßig über der Inflationsrate liegen“.

Die angekündigte Preiserhöhung im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) um 2,1 Prozent im kommenden Jahr bringt Hamburgs Senioren auf. Der Seniorenbeirat Hamburg-Mitte etwa beklagt, dass die Preissteigerungen seit vielen Jahren „regelmäßig über der Inflationsrate liegen“. Zudem finde der Vorschlag der Senioren kein Gehör, die monatlich 51 Euro kostenden Abo-Karten auch vor 9 Uhr nutzen zu können.

„Nicht nur der Seniorenbeirat Mitte setzt sich seit Jahren bei Politik und HVV für die Aufhebung der Nutzungsbegrenzung der Seniorenkarte ein“, sagt die Vorsitzende Elke Meßinger. Bei sinkenden Neurenten und Altersarmut sei es für viele „unzumutbar“, trotz Abo-Karte vor 9 Uhr den vollen Fahrpreis zu zahlen. Arzttermine mit Blutabnahme am Morgen oder ehrenamtliches Engagement in Schulen könnten sich dadurch viele nicht mehr leisten.

Preise um 27,7 Prozent angehoben

„Die Weigerung des Bürgermeisters, über den Verzicht auf Preiserhöhungen und die Aufhebung der 9-Uhr-Regelung ernsthaft zu diskutieren, lässt uns an den Aussagen im Abendblatt-Interview von April zweifeln“, sagt Meßinger. Peter Tschentscher (SPD) hatte darin vor allem der Politik für Senioren größeres Augenmerk versprochen.

Beim HVV sind die gängigen Jahresabos für Seniorenmonatskarten (ab 63. Lebensjahr) in den vergangenen zehn Jahren von 43.000 auf 51.100 gestiegen, wie eine Senatsanfrage der Linken ergab. Im gleichen Zeitraum wurden die Preise dafür um 27,7 Prozent angehoben, während das Rentenniveau um 14,1 Prozent stieg.

Früh-Hauptverkehrszeit entlasten

Das Festhalten an der 9-Uhr-Regelung erklärt eine HVV-Sprecherin damit, dass „berufstätige Fahrgäste ab 63 Jahren zur viel günstigeren Senioren-Karte wechseln würden“, denn diese sei auch 2019 um 41 Prozent günstiger als das normale Jahresabo. Zudem soll mit der Sperrzeit für Senioren erreicht werden, die Früh-Hauptverkehrszeit zu entlasten. CDU und FDP hatten die angekündigte Preissteigerung im HVV schon zuvor heftig kritisiert.