Hamburg. Großer Erfolg für Hamburger Erklärung zum Thema Lesefähigkeit. Vor allem ein prominenter Fußballer half mit einem Facebook-Aufruf.
Rund einen Monat nach dem Start der von Schriftstellerin Kirsten Boie initiierten Petition „Jedes Kind muss lesen lernen“ haben mehr als 75 000 Menschen unterschrieben. Boie und 26 prominente Mitstreiter hatten die „Hamburger Erklärung“ Mitte August auf der Plattform Change.org veröffentlicht. „Wir sind mehr als zufrieden, weil die Zahl der Unterschriften doch ganz erstaunlich ist“, sagte Boie am Mittwoch in Hamburg. Fußball-Nationalspieler Thomas Müller vom FC Bayern München rief vor kurzem auf Facebook zur Teilnahme auf und erklärte: „Nur wer lesen kann, kann in allen Bereichen mitspielen.“
Die Ende 2017 veröffentlichte internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) hatte ergeben, dass knapp ein Fünftel (18,9 Prozent) der Zehnjährigen in Deutschland nicht so lesen kann, dass der Text dabei auch verstanden wird.
Brief an Bildungsministerin
Auch Verbände und Organisationen hätten sich unterstützend angeschlossen, berichtete Boie. Gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem PEN-Zentrum Deutschland hat die Autorin Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) angeschrieben, um ihr die Petition zu überreichen und mit ihr über weitere Maßnahmen ins Gespräch zu kommen. „Wir haben bereits eine positive Rückmeldung bekommen“, sagte Boie. Der Termin werde allerdings nicht wie ursprünglich erhofft am Weltkindertag (20. September), sondern erst später stattfinden.