Hamburg. Was in der Stadt passiert: Versuchte Tötung in Farmsen. Tully Präsident des Landgerichts. Unfall auf S-Bahn-Strecke

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

Moorbrand in Meppen in Hamburg riechbar

Ein merkwürdiger, leicht verbrannter Geruch hängt am Mittwochabend über Hamburg. Wo er herkommt? Die Feuerwehr und der Deutsche Wetterdienst gehen davon aus, dass es sich um Rauchschwaden des ausgedehnten Moorbrands handelt, den die Bundeswehr bei Schießübungen mit Raketen ausgelöst hatte. Die vorherrschende Windrichtung sorgt tatsächlich dafür, dass man in der Hansestadt den Geruch des rund 200 Kilometer entfernten brennenden Moores riecht.

Drei Verletzte bei Unfall in Altenwerder

Bei  dem Unfall wurden in dem Transporter zwei Personen eingeklemmt
Bei dem Unfall wurden in dem Transporter zwei Personen eingeklemmt © HA | André Zand-Vakili

Mit einem Großaufgebot rückte die Feuerwehr am Mittwochnachmittag zum Finkenwerder Weg aus. Dort war im Kreuzungsbereich ein Lastzug mit dem Transporter einer Gartenbaufirma zusammengestoßen. Die beiden Insassen des Transporters wurden in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Feuerwehrleute befreiten die Männer mit schwerem, hydraulischen Gerät. Beide kamen in Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus. Lebensgefahr besteht nicht. Auch der Lastwagenfahrer wurde bei dem Unfall verletzt. Unklar ist, wie es zu der Kollision der beiden Fahrzeuge kommen konnte. Der Verkehrsunfalldienst der Polizei hat die Spurensicherung und die Ermittlungen übernommen.

Harburg vergessen: ICE fährt ohne Halt bis Hauptbahnhof

Missgeschick bei der Bahn: Der ICE 588, der auf dem Weg von München nach Hamburg war, ist am Mittwochnachmittag durch den Bahnhof Hamburg-Harburg gefahren – ohne anzuhalten. Grund war kein technischer Defekt, sondern die Schusseligkeit des Lokführers. Der bat die Fahrgäste, die lieber südlich der Elbe ausgestiegen wären, umgehend um Entschuldigung.

Trotz Querelen – Marc Tully als Landgerichtspräsident ernannt

Der Jurist Marc Tully (51) ist am Mittwoch offiziell zum neuen Präsidenten des Hamburger Landgerichts ernannt worden. Der Vorsitzende Richter am Hanseatischen Oberlandesgericht war bereits am 20. Juni vom Richterwahlausschuss mit neun zu fünf Stimmen zum Nachfolger von Sibylle Umlauf gewählt worden. Doch dagegen hatte unter anderem Guido Christensen, Vizepräsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts, geklagt. Ein zweiter Eilantrag kam vom Vizepräsidenten des Landgerichts. Im August lehnte das Verwaltungsgericht allerdings beide Eilanträge ab. Gegen den Beschluss hätten Christensen und sein Kollege nun noch Beschwerden beim Oberverwaltungs­gericht einlegen könnten. Das sei aber nicht geschehen, heißt es.

Mit Tully bekomme das Landgericht einen versierten Richter, der das Landgericht aus eigener Zugehörigkeit kenne, gleichzeitig aber auch Erfahrungen auf anderen Ebenen, wie dem Bundesgerichtshof und dem Hanseatischen Oberlandesgericht, mitbringe, sagte Justizsenator Till Steffen bei der Urkundenübergabe."Zudem hat Herr Tully sich als Vorsitzender des Richtervereins stets für das Ansehen des Rechtsstaats und der Richterinnen und Richter in Hamburg eingesetzt."

Versuchtes Tötungsdelikt in Farmsen

Blutige Auseinandersetzung in Farmsen: Auf der Außenterrasse einer Bäckerei an der Straße Neusurenland gerieten am Mittwochvormittag zwei Männer in Streit. Dabei zog einer von ihnen ein Messer und verletzte den anderen damit lebensgefährlich. Um 10.44 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein, wie eine Sprecherin sagte. Der Verletzte, ein 35 Jahre alter Mann, wurde ins Krankenhaus gebracht. Er befindet sich laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Messerstecher wurde festgenommen.

Der genaue Tathergang ist derzeit noch unklar. Die Straße Neusurenland wurde für mehrere Stunden gesperrt. Beamte sicherten vor Ort Spuren. Die Mordkommission, das LKA 41, hat die Ermittlungen übernommen.

Versuchtes Tötungsdelikt in Farmsen

In Farmsen gerieten am Mittwochvormittag zwei Männer in Streit
In Farmsen gerieten am Mittwochvormittag zwei Männer in Streit © Michael Arning
Dabei wurde ein 35-Jähriger mit einem Messer schwer verletzt
Dabei wurde ein 35-Jähriger mit einem Messer schwer verletzt © Michael Arning
Ermittler sichern vor Ort Spuren
Ermittler sichern vor Ort Spuren © Michael Arning
Polizisten stehen vor der Bäckerei, vor der zwei Männer aneinander gerieten
Polizisten stehen vor der Bäckerei, vor der zwei Männer aneinander gerieten © TV Newskontor
Der genaue Tathergang ist noch unklar
Der genaue Tathergang ist noch unklar © Michael Arning
Der Vorfall ereignete sich vor einer Bäckerei an der Straße Neusurenland
Der Vorfall ereignete sich vor einer Bäckerei an der Straße Neusurenland © Michael Arning
Die Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden
Die Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden © Michael Arning
Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen
Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen © Michael Arning
1/8

Schwerer Unfall auf S-Bahn-Strecke

Aufgrund eines schweren Personenunfalls musste der S-Bahn-Streckenabschnitt zwischen Altona und Eidelstedt beidseitig gesperrt werden. Einer Person sei auf der Höhe Plöner Straße eine Hand abgetrennt worden, sagte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr dem Abendblatt. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unklar. Zugführer und Fahrgäste würden psychologisch betreut.

Es wurde auf der Strecke ein Ersatzverkehr mit Bussen und gekennzeichneten Taxis eingerichtet. Der S-Bahnverkehr ist inzwischen wieder aufgenommen worden. Es kann jedoch noch zu Folgeverspätungen kommen.

Umweltsenator: Vattenfall bei Fernwärme „kein zuverlässiger Partner"

Gut zehn Wochen vor Ablauf der Frist zum Rückkauf des Fernwärmenetzes durch die Stadt Hamburg erhöht Umweltsenator Jens Kerstan den Druck auf Mehrheitseigner Vattenfall. Der schwedische Energiekonzern sei „derzeit kein zuverlässiger Partner“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Das Unternehmen hat mehrfach Vereinbarungen mit der Stadt gebrochen. Es verweigert unrechtmäßig die Herausgabe von Daten an die Stadt als Gesellschafter und verzögert das Genehmigungsverfahren für die Elbleitung, um die Stadt unter Druck zu setzen.“ Eine Vattenfall-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück.

Umweltsenator Jens Kerstan
Umweltsenator Jens Kerstan © Marcelo Hernandez

Bis zum 30. November kann die Stadt, die bereits 25,1 Prozent an der Wärme Hamburg GmbH hält, das Netz vollständig zurückkaufen und damit dem 2013 in einem Volksentscheid geäußerten Bürgerwillen entsprechen. Allerdings war 2014 mit Vattenfall ein Mindestkaufpreis von 950 Millionen Euro für das gesamte Unternehmen vereinbart worden - rund 300 Millionen mehr als es einem Gutachten zufolge heute noch wert ist. Ein Rückkauf zu diesem Preis könnte daher gegen Haushaltsordnung verstoßen. Die Verhandlungen zwischen Vattenfall und dem Senat laufen.

Fleckenstein soll für SPD erneut bei Europawahl antreten

Knut Fleckenstein soll Hamburg nach dem Willen der SPD-Landesführung auch künftig im Europarlament vertreten. Der Landesvorstand habe den 64-Jährigen als Kandidaten für die Wahl im kommenden Mai nominiert, teilte die SPD Hamburg am Mittwoch mit. Über den Vorschlag werde ein Landesparteitag Ende Oktober beraten und entscheiden. Fleckenstein sitzt seit 2009 im Europaparlament. Seit 2017 ist er außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Demo gegen Pflegenotstand vor AK St. Georg

Das „Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus“ setzt auf öffentlichkeitswirksamen Protest. Für Sonnabend, den 22. September, ruft die Initiative ab 12 Uhr zur Demonstration "Gemeinsam gegen den Pflegenotstand" auf. Treffpunkt ist vor der Asklepios Klinik St. Georg. Zuvor, am 20. September, werden die Mitglieder mit den Fraktionsspitzen und gesundheitspolitischen Sprecherinnen von SPD und Grünen über den Volksentscheid gegen Pflegenotstand diskutieren.

„Wir freuen uns über die Einladung und hoffen auf eine schnelle Umsetzung unseres Gesetzes. 30.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben für den Volksentscheid unterschrieben", erklärt Bündnissprecher Christoph Kranich. "Wir kommen mit einer Delegation ins Rathaus, die die gesamte gesellschaftliche Breite und Fachkompetenz unseres Bündnisses abbildet – darunter Vertreter und Vertreterinnen von Sozialverbänden, Gewerkschaften, Kirchen, Ärzteverbänden und Expertinnen und Experten aus den Krankenhäusern selbst."

Mann mit Sonnenbrille fällt ins Gleisbett

Am frühen Mittwochmorgen fiel im Bahnhof Altona ein Mann ins Gleisbett. Andere Reisende bemerkten den Vorfall und retteten den Mann zurück aufs Bahngleis. Nach Auswertung der Zeugenaussagen und den Aufzeichnungen aus den Überwachungskameras, sollen der Konsum von Betäubungsmitteln sowie das Tragen einer Sonnenbrille die Ursache für den Sturz ins Gleisbett gewesen sein. Der Mann aus dem Senegal wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Er erlitt bei dem Unfall Prellungen und Hautabschürfungen. Ein Fremdverschulden wird nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen.

Die Bundespolizeiinspektion Hamburg warnt immer wieder vor den Gefahren an Bahnanlagen: "Leichtsinniges Verhalten an Bahnanlagen kann zu schweren Unfällen führen. Dabei gefährden sich die Personen durch ihr Handeln nicht nur selbst, sondern auch Helfer und Reisende. Triebfahrzeugführer können mit ihren S-Bahnzügen nicht ausweichen und können trotz eingeleiteter Schnellbremsungen oftmals einen Unfall nicht mehr verhindern."

Zensus 2011 verfassungsgemäß - Stadtstaaten scheitern in Karlsruhe

Der Zweite Senat beim Bundesverfassungsgericht mit Andreas Voßkuhle (Vorsitzender des Senats und Präsident des Gerichts, M.)
Der Zweite Senat beim Bundesverfassungsgericht mit Andreas Voßkuhle (Vorsitzender des Senats und Präsident des Gerichts, M.) © picture alliance / Uli Dekc

Die aktuellen Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden sind mit verfassungsgemäßen Methoden bestimmt worden. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Mittwoch nach Klagen der Stadtstaaten Berlin und Hamburg gegen den Zensus 2011. Damit wird es bei den finanziellen Zuwendungen keine Korrekturen geben. Die Einwohnerzahl ist eine zentrale Größe im Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Von ihr hängt beispielsweise ab, wie viel ein Bundesland von den Umsatzsteuer-Einnahmen abbekommt.

Bei der ersten Volkszählung seit der Wiedervereinigung hatte sich herausgestellt, dass in Deutschland gut 1,5 Millionen weniger Menschen leben als angenommen. Vor allem die Einwohnerzahlen vieler großer Städte wurden nach unten korrigiert. Berlin und Hamburg müssen seither Jahr für Jahr auf viele Millionen Euro verzichten. Sie geben dem angewandten Verfahren die Schuld. Die Statistiker hatten sich zum ersten Mal vorwiegend auf Meldedaten gestützt und nicht mehr alle Bürger persönlich nach ihren Lebensverhältnissen befragt.

Die beiden Stadtstaaten sahen sich vor allem dadurch benachteiligt, dass die Daten der größeren Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern nach anderen Methoden bereinigt wurden als die der kleineren. Über ihre Landesregierungen legten sie den Verfassungsrichtern die gesetzlichen Grundlagen des Zensus 2011 zur Prüfung vor. Der Zweite Senat unter Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle sieht aber keinen Anlass für Beanstandungen. (Az. 2 BvF 1/15, 2 BvF 2/15).

Folgt Torsten Voß auf Hans-Georg Maaßen?

Torsten Voß, Chef des Hamburger Verfassungsschutzes
Torsten Voß, Chef des Hamburger Verfassungsschutzes © picture alliance/dpa

Der umstrittene Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, muss seinen Posten räumen. Maaßen soll nun Staatssekretär im Bundesinnenministerium werden, dort aber nicht für die Aufsicht über das Bundesamt für Verfassungsschutz zuständig sein. Nach Informationen des NDR wird Torsten Voß, Chef des Nachrichtendienstes in Hamburg, als möglicher Nachfolger für die Spitze des Verfassungsschutzes gehandelt.

Voß war seit 2007 Leiter der Präsidialabteilung der Hamburger Innenbehörde, im August 2014 machte ihn Neumann zum Chef des Hamburger Verfassungsschutzes.

Auto überschlägt sich in Volksdorf

Ein etwa 60 Jahre alter Autofahrer ist bei einem Verkehrsunfall in Volksdorf schwer verletzt worden. Das Auto des Mannes habe sich am Dienstagnachmittag auf dem Waldweg überschlagen und sei anschließend auf der Seite zum Stehen gekommen, teilte ein Polizeisprecher mit. 20 Rettungskräfte der Feuerwehr waren vor Ort und mussten den Fahrer aus seinem Auto befreien. Ein Krankenwagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Zum genauen Unfallhergang konnte die Polizei am Mittwochmorgen keine Angaben machen.

Auto überschlägt sich in Volksdorf

In Volksdorf hat sich ein Auto überschlagen
In Volksdorf hat sich ein Auto überschlagen © Michael Arning
Dabei wurde ein 60 Jahre alter Mann schwer verletzt
Dabei wurde ein 60 Jahre alter Mann schwer verletzt © Michael Arning
20 Rettungskräfte waren bei dem Unfall auf dem Waldweg im Einsatz
20 Rettungskräfte waren bei dem Unfall auf dem Waldweg im Einsatz © Michael Arning
Der genaue Unfallhergang ist noch unklar
Der genaue Unfallhergang ist noch unklar © Michael Arning
1/4

Startschuss für das Reeperbahn-Festival auf St. Pauli

500 nationale und internationale Bands und Künstler in 90 Clubs und Bars auf St. Pauli: Hamburg soll von Mittwoch an vier Tage lang wieder zur Pophauptstadt Europas werden. Das Reeperbahnfestival startet in seine 13. Ausgabe. Bereits am Vorabend stand mit der Eröffnung der Ausstellung „It Started In Hamburg“ - die erste Werkschau von Grafikdesigner, Musiker und „fünftem Beatle“ Klaus Voormann (80) - ein Higlight auf dem Programm.

Mit Metronomy, Passenger, Jess Glynne, Ibeyi, Get Well Soon, Joep Beving, Parcels und Jungle mischen sich mehr Namen bereits etablierter Acts unter das Line-up als noch in den Vorjahren. In diesem Jahr sei es nicht darum gegangen, in die Breite zu wachsen, sondern in die Tiefe zu gehen und das Programm zu verfeinern, erklärten die Veranstalter. Neben 37 000 Musikfans werden 5000 Fachbesucher aus 57 Ländern erwartet. Partnerland ist Frankreich - 50 Konzerte französischer Bands und Künstler sind geplant.

Lesen Sie hier die Hamburg-News von Dienstag