Hamburg. Hamburgs Wissenschaftssenatorin fürchtet, Verquickung der Pläne könne ein neues Naturkundemuseum gefährden.

In der Debatte, ob Hamburg ein neues Naturkundemuseum oder ein Science Center bekommen sollte, hat Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Dienstag betont, dass sie hinter den Plänen für ein Naturkundemuseum steht. Dabei sprach sie von einem „sehr plausiblen und starken Konzept“, mit dem sich der Senat um die Aufnahme des Centrums für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft beworben hat. „Es ist mir wichtig, den Fokus ganz klar auf unsere naturkundlichen Sammlungen zu legen. Das ist ein Weg, den ich jetzt gerne weiterverfolgen würde“, sagte Fegebank.

Eine Woche vor der ersten Entscheidung über den Antrag sei eine Verquickung mit den Plänen für ein Science Center „nicht nur ungünstig, sondern sehr schädlich“. Besorgte Anrufe aus Nordrhein-Westfalen (Hamburg stellt den Leibniz-Antrag mit dem Museum Alexander Koenig in Bonn) bestätigten sie in der Einschätzung, dass die Debatte den Erfolg des Antrags gefährden könnte, sagte die Senatorin.

Museum soll Evolution gewidmet sein

Bei einem Erfolg würde der Bund einen Großteil der Betriebskosten für ein Forschungsmuseum in Hamburg übernehmen. Unter dessen Dach ließen sich die an drei Standorten verteilten Sammlungen der Zoologie, Geologie und Mineralogie wieder zusammenführen. Das Naturkundemuseum soll der Evolution gewidmet sein, über die biologische Vielfalt und den Einfluss des Menschen aufklären – und zeigen, wie Hamburger Wissenschaftler das erforschen. Ob das CeNaK begutachtet wird, entscheidet sich am 25. oder 26. September.

Wie Fegebank sagte, ist sie seit anderthalb Jahren mit den Befürwortern eines Science Centers im Gespräch und hegt grundsätzlich „große Sympathie“ für deren Anliegen – nur sei der Vorstoß gerade jetzt nicht hilfreich.

Um seine Unterstützung für ein Naturkundemuseum zu zeigen, war am Montag der Unternehmer und Stifter Michael Otto gemeinsam mit Fegebank und Universitäts-Präsident Dieter Lenzen vor die Presse getreten. Otto versprach allerdings kein Geld. Zur selben Zeit hatte Frank Böttcher, Geschäftsführer des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation, die Idee eines Gebäudes präsentiert, das ein Naturkundemuseum, ein Science Center und eine Klimaschau unter einem Dach vereinen soll. Dafür machen sich mehrere Hochschulen, Verbände und Unternehmen stark.