Hamburg. Ausbildungszentrum der Branche verzeichnet Rekordzugänge. Das Ausbildungszentrum Bau in Steilshoop begrüßt 215 neue Lehrlinge.

Das Hamburger Baugewerbe boomt und sucht dringend Personal. Das macht sich mittlerweile auch in der Ausbildung bemerkbar, die inzwischen Rekordzahlen vermeldet. Das Ausbildungszentrum Bau in Steilshoop, die zentrale Ausbildungsstätte für das Hamburger Bau- und Ausbaugewerbe, wird am 1. Oktober neue 215 Lehrlinge begrüßen. So viele Neuzugänge hatte es zuletzt 1998 gegeben. „Die Beschäftigung im Bau- und Ausbaugewerbe wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Es besteht daher ein großer Bedarf an Auszubildenden und Fachkräften, denn es gibt viele unbesetzte Stellen in den Hamburger Betrieben“, sagt der Sprecher der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft, Michael Seitz.

Eine Gruppe, die davon besonders profitiert, sind junge Flüchtlinge. Mittlerweile jeder fünfte Azubi in Hamburger Bau- und Ausbauunternehmen stammt ursprünglich aus Afghanistan, Syrien, Eritrea oder anderen Krisenländern. „Unter unseren derzeit 500 Auszubildenden sind auch mehr als 100 Geflüchtete, die fast durchweg ein hohes Engagement zeigen“, sagt Torsten Rendtel, Geschäftsführer des Ausbildungszentrums Bau. „Sie haben großes Potenzial und können die benötigten Fachkräfte für morgen sein.“ Firmen, die Flüchtlinge ausbilden, seien durchweg zufrieden, so Rendtel. „Manche Firmen wollen anstatt einem sogar zwei Flüchtlinge haben, weil sie oft reifer sind als mancher deutsche Azubi.“

AZB kümmert sich um Qualifizierung der Flüchtlinge

Das Ausbildungszentrum (AZB) in Steilshoop wird gemeinsam von der Bau-Innung Hamburg und dem Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein getragen und ist neben der Arbeit im Betrieb und der Berufsschule das dritte Standbein der Ausbildung im Hamburger Bauhandwerk. 37 Wochen ihrer drei Lehrjahre verbringen die Azubis der Branche im AZB – um Arbeiten kennenzulernen, die ihr Ausbildungsbetrieb nicht ausführt.

Daneben kümmert sich das AZB um die Qualifizierung der Flüchtlinge bis zur Ausbildungsreife. Dazu werden sie ein halbes Jahr lang auf die Lehre vorbereitet. Erfolgreich: 41 von den 60 Flüchtlingen, die die Qualifizierung zuletzt durchliefen, hätten einen Ausbildungsvertrag bekommen.