Hamburg/Kiel. Nach dem Supersommer will der Nabu von heute an Hamburgs Stadtstrände säubern. Am Wochenende folgen Nord- und Ostsee.
Naturschützer wollen nach dem Supersommer 2018 Deutschlands Strände sauber machen. Nach Angaben des Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist die koordinierte Aufräumaktion Teil des „International Coastal Cleanup Day“ am Sonnabend. In Hamburg und Schleswig-Holstein sammeln Freiwillige zum Teil bereits am Freitag. Dabei reinigen sie nicht nur Teile der rund 500 Kilometer Küstenlinie von Nord- und Ostsee, sondern auch Ufer von Seen und Flüssen von Abfällen.
In Hamburg sind es vor allem die Hinterlassenschaften diverser Grillabende und achtlos weggeworfener Müll, die entfernt werden müssen. Freiwillige treffen sich am heutigen Freitag am Falkensteiner Ufer 101 um 16 Uhr und am Sonnabend um 10 Uhr am Parkplatz Rissener Ufer sowie an der Alsterwiese Schwanenwik um 11 Uhr. Weitere Termine finden sich auf der Interseite gewaesserretter.de
In der Nordsee treiben nach Angaben von Naturschützern jedes Jahr rund 20.000 Tonnen Müll. Drei Viertel davon seien Plastik. Daneben tauchten vor allem Fischereigeräte wie Netzteile oder Taue an den Stränden wieder auf, aber auch Spielzeugschaufeln, Gummistiefel oder Babyschnuller.
Müll geht einfach über Bord
Der meiste Müll geht auf Schiffen in der Nordsee über Bord. Aber auch die Flüsse tragen unaufhörlich achtlos entsorgte Plastiktüten, leere Wasserflaschen und andere Plastikabfälle ins Meer. Dort werden sie häufig zu tödlichen Fallen für Seevögel und andere Meerestiere. Sie sterben einen qualvollen Tod, wenn sie Tüten, Verpackungen oder Feuerzeuge mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln oder sich am Müll strangulieren.
An den Stränden der Nordsee liegen den Angaben zufolge durchschnittlich 389 Müllteile pro 100 Meter. Im vergangenen Jahr sammelten die Nabu-Freiwilligen nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 2,2 Tonnen Müll.
Der Nabu betreibt seit 2016 gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Seglerverband und dem Deutschen Kanu-Verband die Internet-Plattform www.gewaesserretter.de. Sie informiert unter anderem, wo Müll beseitigt wurde und zeigt, wie jeder selbst dazu beitragen kann, das Müllaufkommen zu reduzieren.