Hamburg. Was in der Stadt passiert: Traditionsschiff “Peking“ kann wieder schwimmen. Prozess gegen Holocaust-Leugnerin vertagt.

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

Stromleitung angebohrt – zwei Verletzte

Bei Sondierungsarbeiten haben Bauarbeiter in der Buchheisterstraße in 3,5 Meter Tiefe eine Stromleitung angebohrt. Zwei Personen wurden mit leichten Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht.

Polizei ermittelt nach Streit wegen Körperverletzung

Am Mittwochnachmittag ist offenbar ein Streit zwischen zwei Männern in der Schmilinskystraße eskaliert. Einer der beiden suchte nach dem Streit Hilfe beim Nachbarn und berichtete, dass er im Laufe der Auseiandersetzung mit Pfefferspray attackiert worden sei. Der Nachbar alarmierte die Polizei. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Körperverletzung

Mehr als 300 Hamburger Kinder in geschlossenen Heimen

In Hamburg werden immer mehr Kinder in geschlossenen Heimen untergebracht. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über die am Mittwoch zuerst die „Passauer Neue Presse“ berichtete. Demnach genehmigten Hamburger Familiengerichte im Jahr 2016 in 332 Fällen, dass Minderjährigen mit erheblichen Problemen die Freiheit entzogen wird. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl noch bei 133. Auch bundesweit haben sich die Fälle der Heimunterbringung mit Freiheitsentzug innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Dabei stieg die Zahl von 6016 auf 15 534.

Nach Paragraf 1631b BGB ist die Unterbringung in Heimen mit Freiheitsentziehung zulässig, wenn sie zum Wohl des Kindes, insbesondere zur Abwendung einer erheblichen Selbst- oder Fremdgefährdung, erforderlich ist und der Gefahr nicht auf andere Weise, auch nicht durch andere öffentliche Hilfen, begegnet werden kann. Die Betroffenen sind häufig Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt geworden, kommen aus Haushalten von Drogensüchtigen, haben psychische Störungen oder sind Intensivstraftäter.

Weniger verspätete Flugzeuge im Juli am Hamburg Airport

Im Ferienmonat Juli ist die Zahl der nach 23 Uhr am Hamburger Flughafen gestarteten und gelandeten Flugzeuge zurückgegangen. 170 Fälle bedeuteten sechs Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Fast die Hälfte der Verspätungen zwischen 23 Uhr und 24 Uhr sei auf die Überlastung des europäischen Luftraums zurückzuführen gewesen, teilte der Airport in seinem Monatsbericht mit. In Hamburg dürfen Flugzeuge nur wenn es unvermeidbar ist nach 23 Uhr ankommen oder abheben und müssen dafür höhere Gebühren entrichten. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr gilt eine Nachtflugverbot.

Im ersten Halbjahr 2018 wurde für 577 Flüge die Verspätungsregelung in Anspruch genommen, 42 Prozent betrafen die erste Viertelstunde nach 23 Uhr. In Berichtszeitraum seien 26 Tage von extremen Wetterlagen geprägt gewesen, die den Flugverkehr beeinträchtigen. 2017 waren 1038 verspätete Flüge registriert worden. Von Januar bis Ende Juli fertigte der Flughafen knapp 10 Millionen Passagiere ab. Mit einem Antrag der rot-grünen Koalition zum Schutz vor Fluglärm werden sich am Donnerstag die Mitglieder des Umweltausschusses auseinandersetzen, wie eine Sprecherin der Grünen-Fraktion sagte.

Das Traditionsschiff "Peking" kann wieder schwimmen

Das Museumsschiff
Das Museumsschiff "Peking"wird am Freitag ausgedockt © dpa

Das Traditionsschiff "Peking" wird am Freitag ausgedockt. Zuvor lag die historische Viermastbark ein knappes Jahr im Trockendock der Peters Werft in Wewelsfleth (Kreis Steinburg). Jetzt ist die "Peking" wieder ohne Einschränkungen schwimmfähig, wie die Stiftung Hamburg Maritim am Mittwoch mitteilte. "Erfreulich ist, dass viel der Originalsubstanz der Peking erhalten werden konnte und nach der kürzlich erfolgten Beendigung der Sandstrahlarbeiten keine weiteren großen Schäden entdeckt worden sind", sagte Vorstandsmitglied Joachim Kaiser. Als nächstes können die Arbeiten im Schiffsinnern fortgesetzt werden. Dafür wird der Traditionssegler an der Werftpier festgemacht.

Die Peking lief am 20. September 1911 in Hamburg vom Stapel. Das 115 Meter lange Schiff wurde zunächst als Frachtschiff für den Salpeterhandel mit Chile eingesetzt. Die letzte Reise des Viermasters unter der Flagge der Hamburger Traditionsreederei F. Laeisz nach Chile war 1931/1932. Danach wurde die "Peking" unter anderem als stationäres Ausbildungsschiff genutzt, bevor sie mehr als 40 Jahre an Pier 16 am South Street Seaport Museum in Manhattan nahe der Brooklyn Bridge lag. Im vergangenen Jahr kehrte der mittlerweile total marode Traditionssegler nach Deutschland zurück. Hier soll er in den Zustand von 1927 versetzen – samt Holzdeck und der ursprünglichen Laderäume.

Prozess gegen Holocaust-Leugnerin vertagt

Der Berufungsprozess gegen die mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck muss vertagt werden. Weil die Vorsitzende Richterin erkrankt ist, wird das Gericht nicht wie geplant am 12. September darüber verhandeln, ob die Verurteilung wegen Volksverhetzung gegen Haverbeck Bestand hat. Ein neuer Termin soll gefunden werden, sobald die Richterin wieder gesund ist.

Ursula Haverbeck (88) ist bereits mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraft
Ursula Haverbeck (88) ist bereits mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraft © dpa/Bernd Thissen

Im Vorfeld zu dem Prozess hatten rechte Gruppierungen bundesweit zu Demonstrationen vor dem Landgericht aufgerufen – die linke Szene hatte ihrerseits zur Teilnahme an Gegenkundgebungen mobilisiert. Nachdem die Terminverlegung am Mittwoch bekannt wurde, wurden sämtliche Demonstrationen wieder abgesagt.

SPD will Bau von S4 nach Hamburg beschleunigen

Die SPD fordert mehr Tempo bei der Planung der S-Linie 4 von Bad Oldesloe nach Hamburg. "Die S4 ist für Schleswig-Holstein und Hamburg das wichtigste Schienenverkehrsprojekt des Nachverkehrs", sagte der SPD-Verkehrspolitiker und Parteichef der Pinneberger SPD Kai Vogel. Ein SPD-Antrag, über den das Parlament am Donnerstag berät, fordert die CDU-geführte schleswig-holsteinische Landesregierung auf, mit der Bundesregierung über eine zügigere Planung zu sprechen.

"Durch das zusätzliche S-Bahn-Gleis ist eine Fahrt von Ahrensburg zum Hamburger Hauptbahnhof im Zehn-Minutentakt möglich", sagte Vogel. Viele Pendler profitierten davon. Durch das in Hamburg dadurch freiwerdende Bahngleis könnten zusätzliche Züge in den Hauptbahnhof fahren. "Auch davon profitieren viele zugfahrende Schleswig-Holsteiner." Der Landtag hatte sich bereits Ende 2017 für den schnellen Ausbau der S-Bahn-Linie ausgesprochen. Bei der S4 geht es um eine 36-Kilometer-Strecke von Hamburg-Hasselbrook über Ahrensburg-Gartenholz bis Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein). Bislang nutzen Nah-, Regional- und Fernverkehr dieselben Gleise. Deshalb kommt es laut Bahn zu Behinderungen, Verspätungen und Zugausfällen. Der Baubeginn könnte frühestens 2020 erfolgen, die Strecke 2027 ausgebaut sein. Die Kosten beziffert die Bahn mit gut einer Milliarde Euro. Die Finanzierung ist aber noch nicht endgültig geklärt.

Fünf Personen bei Unfall auf der A7 verletzt

Bei einem Unfall auf der A7 zwischen dem Autobahndreieck Südwest und der Anschlussstelle Marmstorf in Fahrtrichtung Norden sind am Dienstagnachmittag fünf Personen verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr waren insgesamt sechs Autos an dem Verkehrsunfall beteiligt. Glücklicherweise wurden die fünf Personen nur leicht verletzt. Ein Patient kam in ein nahegelegenes Krankenhaus, die übrigen Patienten blieben auf eigenen Wunsch an der Einsatzstelle. Anschließend wurden die Unfallstelle der Polizei für weitere Ermittlungen zur Unfallursache übergeben.

S-Bahn kommt 15 Meter vor einem Mann im Gleis zum Stehen

Ein 25-Jähriger kann von großem Glück reden, dass sein leichtsinniges Verhalten am Bahnsteig am Hamburger Hauptbahnhof nicht zu Schlimmeren geführt hat. Am Dienstagmorgen während des Berufsverkehrs fiel der Mann plötzlich in das Gleis 1. Reisende warnten den Fahrzeugführer der einfahrenden S-Bahn. Dieser leitete sofort eine Schnellbremsung ein und kam mit der S-Bahn etwa 15 Meter vor der Person zum Stehen, teilte die Bundespolizeiinspektion Hamburg am Mittwoch mit.

Passanten retteten den 25-Jährigen aus dem Gleisbereich. Der Mann hatte keine offensichtlichen Verletzungen und lehnte eine ärztliche Behandlung ab. Eine Zeugin des Unfalls musste jedoch aufgrund eines Schocks behandelt werden. "Nach aktuellem Stand der Ermittlungen kann Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden", sagte Ronny von Bresinski von der Bundespolizeiinspektion. Videoaufzeichnungen zeigten, dass der Mann zuvor über den Bahnsteig getorkelt war.

So leise sind die „Flüster-Püster“ auf Hamburgs Straßen

Jetzt kommen die Laubbläser (Symbolbild)
Jetzt kommen die Laubbläser (Symbolbild) © dpa

Für Langschläfer ein unangenehmer Wecker, für die Stadtreinigung Zeit und Personalersparnis: Die Laubbläser kommen gemeinsam mit den bunten Blättern im Herbst zurück auf die Straßen. Die Stadt Hamburg hat nun auf die erlaubten Betriebszeiten der Geräte hingewiesen. Demnach dürfen sie in Wohngebieten nur werktags zwischen 7 und 20 Uhr betrieben werden. Dies gelte ebenfalls für sogenannte Mischgebiete, in denen auch Gewerbebetriebe zulässig sind. Sofern sie nicht mit einem gemeinschaftlichen Umweltzeichen nach EG-Verordnung 1980/2000/EG gekennzeichnet sind, dürfen die Laubbläser nur außerhalb der Zeit von 13 bis 15 Uhr sowie nach 9 Uhr und vor 17 Uhr betrieben werden.

Die Stadtreinigung Hamburg sei zwischen 7 und 15 Uhr auf den Straßen und Gehwegen in Hamburg mit Elektrobläsern, sogenannten „Flüster-Püstern“, unterwegs, sagte Sprecher Reinhard Fiedler. Die Geräte erzeugten 80 Dezibel Emissionsschalldruckpegel und seien damit etwa so laut wie der normale Straßenverkehr.

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