Hamburg. Cafés, Bars und sogar ein Museum: Was Hamburger aus den ehemaligen Toilettenhäuschen der Stadt gemacht haben.
Café Little Amsterdam
Hoheluft Rustikales Holz, bunte Blumen und dazu noch eine Glasfront mit Blick auf den Isebekkanal – da kommen Grachten-Gefühle mitten in Hamburg hoch. An der Ecke zwischen Lehmweg und Klosterallee hat der Pächter, Bruno Kilzer, ein ehemaliges Klohäuschen in ein grünes Café verwandelt. Am 18. August feierte es sein erstes Jubiläum. Früher war hier ein Schaffnerhäuschen mit angeschlossener Bedürfnisanstalt beheimatet.
Die Gartenidylle mitten in der Stadt ist eine Oase für alle, die gerne beim Essen an der frischen Luft die Füße ausstrecken, ohne gegen das Balkongitter zu stoßen.
„Die Lage lässt unsere Gäste in die Welt der Niederländer eintauchen. Zur Südseite gelegen scheint den ganzen Tag über die Sonne auf unser Café“, sagt Mitarbeiter Patrick Wehrend. Das freut die Gäste, die hier in der Mittagspause Croques, Paninis und die beliebten veganen Wraps genießen. Wer es eilig hat, kann sich die warmen Gerichte zum Mitnehmen einpacken lassen.
Wenn ab 20 Uhr Cocktails, Longdrinks, Bier und Wein ausgeschenkt werden, kann man im Little Amsterdam wunderbar den Tag ausklingen lassen – und sich beim Blick auf den Isebekkanal fast wie im coolen Amsterdam fühlen. Wem ein Tisch dafür zu konventionell ist, der kann sich auf den bunten Liegestühlen niederlassen oder die Treppenstufen nehmen, auf denen Sitzkissen liegen. Wenn es dunkel wird, ist es hier besonders schön: Dann setzen Lichterketten das ehemalige Klohäuschen sehr stimmungsvoll in Szene. (hspln)
Little Amsterdam, Klosterallee 69, tägl. von 11–24 Uhr, www.littleamsterdam.eatbu.com
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Eiscafé Dolce Vita
Bergedorf Das um 1920 erbaute Häuschen in der Alten Holstenstraße, der Fußgängerzone in Bergedorf, beherbergt heute ein Eiscafé namens Dolce Vita. Zahlreiche Stühle, die um das kleine Fachwerkhaus herumstehen, laden zum Verweilen ein – von manchen Plätzen aus kann man sein Eis mit Blick auf die Bille genießen. Früher war das heutige Eiscafé nicht nur Toilettengebäude, sondern auch eine Art Torhaus, durch das man den dahinterliegenden Schlossteich erreichen konnte. Später war in dem Häuschen unter anderem ein Tabakgeschäft untergebracht, auch eine Theaterkasse war einmal angedacht. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, obwohl es nicht als sehr bedeutend gilt. Da es sich aber gut in die historische Umgebung einfügt, wurde es unter Denkmalschutz gestellt. (hsplf)
Dolce Vita, Alte Holstenstraße 75, geöffnet Mo bis Sa von 10–20 Uhr, So 12–20 Uhr
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Die Bedürfnisanstalt
Altona Steigt man an der Haltestelle Bleickennallee aus dem Bus der Linie 1, stolpert man fast in „Die Bedürfnisanstalt“. Das 1928 von Gustav Oelsner entworfene Gebäude diente bis zu seiner Renovierung 2001 als unterirdische Bedürfnisanstalt mit einem Wartebereich darüber. Es war lange Zeit ungenutzt – bis der Kulturausschuss Anfang 2008 beschloss, den ehemaligen Wartebereich zur Darstellung von Kunst und Kultur zu nutzen. Der Raum kann für einen Kostenbeitrag gemietet werden. Seit November 2013 gibt es ein neues Team, das sich um die Bedürfnisanstalt kümmert. Es möchte den kleinen Kulturraum weiterhin nicht kommerziell führen. Um das zu ermöglichen, ist die Bedürfnisanstalt auch auf Spenden angewiesen. (hsplf)
Die Bedürfnisanstalt, Bleickenallee 26a, tägl. 11–18 Uhr, www.diebeduerfnisanstalt.de
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Red Dog Bar & Café
Harvestehude Von diesem Lokal aus können Gäste im Sommer wie im Winter Hamburgs Segler und Ruderer auf der Außenalster beobachten. Wer Glück hat, entdeckt von der Terrasse des Red Dogs am angrenzenden Alster-Fußweg auch den einen oder anderen Promi beim Joggen. Einst ein verstecktes, stilles Örtchen am Fuße der Krugkoppelbrücke, beheimatet das ehemalige Toilettenhäuschen seit nun zwei Jahrzehnten das Red Dog Bar & Café. Die trendige Kneipe mit Biergarten und Alsterblick bietet Getränke, Snacks und eine gemütliche Terrasse unter Kirschbäumen. Hier ist Platz für 90 Personen, auch private Feiern sind möglich. Während der Woche bietet das Red Dog seinen Gästen Rabattaktionen: Montags etwa gibt es zwei Hefeweizen für 6 Euro.
Red Dog, Krugkoppel 1, Mo bis Fr 17–1 Uhr, Sa 15–1 Uhr und So 12–24 Uhr, www.reddogcafe.de
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Café Cloudette
Winterhude Besitzerin Cloudette und ihr Team verwöhnen Gäste nahe dem Planetarium mit hausgemachten Süßspeisen und warmer Hausmannskost. Gekocht wird nach dem Motto „alles Retro“: So gibt es Butter- und Mohnkugeln, Kalten Hund und Strammen Max. Für den Kaffee, der bei Cloudette ausschließlich aus Bohnen einer Hamburger Kaffeerösterei gebrüht wird, nehmen Stammgäste sogar den langen Weg vom anderen Ende des Stadtparks in Kauf. Belohnt werden sie aber auch mit einem schönen Blick ins Grüne. Der Bau des Toilettenhäuschens am Linnering ging auf den „Vater des Stadtparks“, den Stadtplaner und Architekten Fritz Schumacher, zurück. Schumacher war Mitbegründer des norddeutschen Backstein-Baustils und verantwortlich für viele berühmte Bauwerke. (hspch)
Café Cloudette, Linnering 5, geöffnet Mo und Mi–So 12–18 Uhr,Tel. 80 00 75 11
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Café Am Weiher
Eimsbüttel 1904 ließ die Baudeputation in der östlichen Ecke des Parks ein kleines Toilettenhäuschen errichten, dessen Wände – wie für solche öffentlichen Bedürfnisanstalten üblich – teilweise massiv und teilweise als Fachwerk-Konstruktion gebaut wurden. Seit zwölf Jahren ist dieses Häuschen ein Café – mit der Besonderheit, dass man sogar im Winter draußen sitzen und sich bei einem warmen Getränk mit Blick auf den Weiher aufwärmen kann. Bei der Renovierung des heute lilafarbenen Hauses wurden Steine zwischen den Fachwerkbalken entfernt und durch Glas ersetzt, so haben die Gäste einen schönen Ausblick. Einen Kaffee bekommt man im Café Am Weiher für 2 Euro, ein Stück Kuchen für 4 Euro. Auch ein Feierabendbier kann man sich hier für 3,20 Euro genehmigen. (hsplf)
Am Weiher, Im Gehölz (ggü. Nr 7) geöffnet tägl. 11–18 Uhr, Sa und So länger
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Marktkaffee
Winterhude Auf 100 Außen- und zehn Innenplätzen kann man hier nicht nur an Markttagen in netter Atmosphäre Kaffee, Limonade, Wein und Bier trinken. Außer Kuchen und Sandwiches gibt es auch warme Speisen – etwa heiße Suppe, über die sich die Gäste freuen, wenn es draußen kühl ist, denn das Marktkaffee hat von März bis Ende Oktober geöffnet. Vor 14 Jahren entdeckten die beiden Marktkaffee-Betreiberinnen das kleine Häuschen am Goldbekmarkt. Zuerst war es problematisch, Fenster einzubauen, um Licht in das 40 Quadratmeter große Haus zu bekommen – der Denkmalschutz äußerte Bedenken. Doch schließlich durfte renoviert werden. 2004 war die Eröffnung. Früher wurde das Häuschen als Aufenthaltsort für Busfahrer genutzt. Heute gehört es zum Wochenmarkt. (hsplf)
Marktkaffee, Goldbekplatz 5, geöffnet Di, Do, Sa 10–18 Uhr (Markttage), Mi, Fr, So 11–18 Uhr
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Alsterperle
Uhlenhorst Die direkt an der Alster gelegene Alsterperle sticht durch ihre Lage heraus. Sie dient als Stopp für Jogger oder Spaziergänger, ist aber auch bei Touristen und Anwohnern sehr beliebt. Verkauft werden hier unter anderem Snacks, Drinks und warme Suppen, die man entweder vor Ort essen oder mitnehmen kann (wenn etwa gerade alle Plätze besetzt sind und man auf die nahe Wiese ausweichen möchte). Teil des ehemaligen Toilettenhäuschens ist eine Terrasse mit Wasserblick. An jedem Abend im Sommer wird dort für die Gäste gegrillt – eine Wienerwurst im Brot wird für 3 Euro verkauft. Seit der Umwandlung zu einem Bistro im Jahr 1998 haben sich weder die Gaststätte noch der Besitzer geändert. Und auch nicht die Öffnungszeiten: Die Alsterperle ist das ganze Jahr geöffnet. (hspln)
Alsterperle, Eduard-Rhein-Ufer 1, geöffnet Mo bis So 8–21 Uhr (im Sommer auch länger)
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Museum Ohlsdorf
Ohlsdorf In dem kleinen denkmalgeschützten Gebäude neben der Friedhofsverwaltung befindet sich heute ein Museum. Früher bot es den Arbeitern des Friedhofs Unterkunft. Nun ist es zu einem kleinen Ausstellungs- und Informationszentrum geworden: Hier erfährt man alles über die (hamburgische) Friedhofs- und Bestattungskultur. Betreut wird das 60 Quadratmeter große Häuschen durch einen Förderkreis für Kultur und Denkmalpflege. Berichtet wird von der Geschichte des Ohlsdorfer Friedhofs, der mit 391 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt ist. Dabei geht es um Grabmalkultur, Gräber bekannter Persönlichkeiten oder die Entwicklung der Feuerbestattung in Hamburg. Ab und zu finden Sonderausstellungen mit wechselnden Themen zur Friedhofs- und Trauerkultur statt. (hsplf)
Museum Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, geöffnet Mo, Do und So von 10–14 Uhr
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Bürgerhäuschen
Eppendorf 2002 gründete sich ein Verein – das Bürgerhäuschen Eppendorf – mit dem Vorsatz, ein Stück Eppendorfer Sozial- und Kulturgeschichte zu erhalten. Das erreichte er, indem er verhinderte, dass das heutige Bürgerhäusschen Eppendorf abgerissen wurde. Heute dient das Haus jeden Mittwoch mit seinem Kaffee-, Kuchen- und Getränkeangebot als Begegnungs- und Austauschpunkt für Alt und Jung. Offen steht es auch für kulturelle Veranstaltungen – etwa Lesungen, Ausstellungen und Konzerte – und als „Klassenzimmer im Grünen“ für benachbarte Schulen. Auf der Internetseite wird regelmäßig auf Veranstaltungen hingewiesen. Platz bietet das Häuschen für 20 Personen. Es kann auch für private Veranstaltungen gemietet werden.
Bürgerhäuschen Eppendorf, Martinistraße 49b, Mi 15–18 Uhr, www.bh-eppendorf.de
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Café am Rosengarten
Stadtpark Umgeben von einem Rosengarten, einer Platanenallee und den Stadtparkwiesen liegt das Café inmitten einer grünen Idylle. So soll auch der Name Lesecafé die friedliche Umgebung widerspiegeln. Neben dem gemütlichen Ambiente erwarten die Gäste hausgemachte Kuchen, Suppen und Kaffeespezialitäten aller Art. Auch Frühstück für einen geruhsamen Start in den Tag wird in dem Stadtparklokal angeboten. Mit der Terrasse hat das Lokal Platz für 140 Gäste. Wird es trotzdem zu eng, finden Gäste auf der angrenzenden Wiese Sitzmöglichkeiten. Weil es in der Nähe der Stadtparkbühne liegt, hat sich das Lesecafé zu einem Geheimtipp für Musikliebhaber entwickelt: Von hier aus kann man ohne Gedränge und Eintrittskarte zuhören.
Lesecafé am Rosengarten, Saarlandstraße 67a, Di bis So 11–17 Uhr, im Internet unter www.lesecafe-amrosengarten.de