Hamburg . Was in der Stadt passiert: FDP lässt Spitzenkandidatur noch offen. Besucherrekord beim Sommerfestival auf Kampnagel.
Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.
Zwei Motorradfahrer stoßen in Poppenbüttel zusammen
Bei einem Zusammenstoß von zwei Motorradfahrern auf der Stadtbahnstraße in Poppenbüttel sind am späten Sonntagabend drei Menschen verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei fuhren die beiden Biker zunächst nebeneinander auf der Straße. Vermutlich ist es dabei zu einer Berührung gekommen, sodass beide Fahrer stürzten. Eine Maschine schleuderte auf den Gehweg.
Dort ging ein 90 Jahre alte Frau mit ihrem Hund Gassi. Beide wurden von dem Motorrad getroffen. Wie schwer die Beteiligten verletzt wurden, konnte die Polizei am späten Abend noch nicht sagen. Alle kamen per Rettungswagen in Krankenhäuser. Helfer des Tiernotdienstes kümmerten sich vor Ort um den Hund und brachten ihn in ein Tierheim. Die Polizei hat ihre Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen.
Fegebank und Görke stellen Neubaupläne für UKE vor
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) soll in den kommenden drei Jahrzehnten mit Millionen-Investitionen weiter ausgebaut werden. Die detaillierten Pläne für die Zukunft des UKE stellt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Montag zusammen mit dem Ärztlichen Direktor Prof. Burkhard Göke vor.
Nach der Eröffnung der neuen Kinderklinik sollen bis 2024 drei weitere große Bauvorhaben verwirklicht werden: ein neues Herzzentrum für rund 200 Millionen Euro und ein Forschungscampus für rund 100 Millionen Euro. Geplant ist ferner der Neubau der Martini-Klinik, die sich auf die Behandlung von Prostata-Krebs spezialisiert hat.
Das UKE hat rund 11 000 Mitarbeiter und ist damit nach eigenen Angaben drittgrößter Arbeitgeber Hamburgs. Das Klinikum verfügt über mehr als 1700 Betten.
90.000 Besucher feiern „Dat Uhlenfest“
Andrea Berg hatte kein Wochenende. Unablässig ertönten ihre Schlager vom Band am Kinderkarussel. Zwei Tage lang hatten sich die Papenhuder Straße und ein Stück vom Hofweg für „Dat Uhlenfest“ in eine Feiermeile verwandelt – mit Live-Musik, Comedy, Straßenzirkus und Tanz-Vorführungen. Während der Sonnabend mit Schauern und kühlen Temperaturen nicht gerade zu Open-Air-Aktivitäten einlud, machte der Sonntag wettertechnisch seinem Namen alle Ehre. Nach Angaben des Veranstalters, der Bergmanngruppe, kamen rund 90.000 Besucher zum Straßenfest für Uhlenhorst und Winterhude.
An 140 Ständen und Foodtrucks konnte man stöbern und genießen: Kleidung, Hüte, Taschen und Schmuck, Gemälde und Postkarten, Kaffeespezialitäten und Obst-Bowle, Cocktails und Apfelwein, Flammkuchen und Fischbrötchen, vegane Leckereien und knuspriges Spanferkel. Außerdem natürlich die Klassiker Currywurst, Pommes und Burger, die mancher schon zum Frühstück verdrückte. Die Polizei verzeichnete an beiden Tagen laut Oberkommissar Stefan Sorge „keine besonderen Vorkommnisse“, und die Sanitäter hatten meist nur Pflaster auszugeben und ein paar Wespenstiche zu versorgen.
Besucherrekord beim Sommerfestival auf Kampnagel
Mit 33.000 Besuchern ist am Sonntag das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg zu Ende gegangen. Das sei eine Rekordauslastung von 95 Prozent, wie die Kulturfabrik mitteilte. Mehrere Zusatzvorstellungen waren ins Programm genommen worden. Veranstaltungsorte waren neben dem Kampnagel-Gelände die Elbphilharmonie, der Kunstverein und die St. Gertrud-Kirche. Verschiedene Festivalproduktionen gehen im Anschluss an die Hamburger Uraufführungen international auf Tour. Im kommenden Jahr soll das Internationale Sommerfestival vom 7. bis 25. August 2019 stattfinden
FDP lässt Spitzenkandidatur für Bürgerschaftswahl noch offen
Die FDP in Hamburg strebt nach eigenen Angaben Regierungsverantwortung in der Hansestadt an. Bis zur Bürgerschaftswahl 2020 will sie bei den Wählern dafür mit klassischen liberalen Themen wie Verkehr, Bildung, Wirtschaft, Stadtentwicklung und Integration punkten. Doch blieb auch nach einer gemeinsamen Klausur von Fraktion und Landesvorstand am Wochenende im niedersächsischen Soderstorf offen, wer die FDP als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl führen soll. Wie die Partei am Sonntag in Hamburg mitteilte, einigten sich die Fraktionsvorsitzenden Anna von Treuenfels-Frowein und Michael Kruse mit der Landesvorsitzenden Katja Suding aber darauf, "in den kommenden Monaten einen gemeinsamen Vorschlag" vorzulegen.
Mit 7,4 Prozent hatte die Hamburger FDP bei der Bürgerschaftswahl 2015 ihr bestes Ergebnis seit gut 40 Jahren erzielt, war aber weiter Oppositionskraft geblieben. Voraussetzung für eine künftige Regierungsbeteiligung sei "eine klare liberale Handschrift in einer neuen Senatspolitik", die Fortschritt und Wachstum für die Metropole ermögliche, heißt es in der am Sonntag verbreiteten Mitteilung.
Sommerdom geht zu Ende: 2,4 Millionen Besucher trotz Hitze
Der Hamburger Sommerdom geht zu Ende. Wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten, zog es im vergangenen Monat 2,4 Millionen Besucher trotz der Hitzewelle auf das Heiligengeistfeld. „Das Besucheraufkommen hat sich vermehrt in die Abendstunden verlagert“, sagte Franziska Hamann, Leiterin des DOM-Referates der veranstaltenden Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Insbesondere die Biergärten, Sonnenterrassen und Gastronomiestände seien am Abend gut gefüllt gewesen.
Die tropische Hitze stellte in den vergangenen Wochen sowohl Veranstalter als auch Besucher des Volksfestes vor Herausforderungen. Erstmalig mussten wegen der Trockenheit die ersten beiden Feuerwerke abgesagt werden. Um den Besuchern etwas Gutes zu tun, ließen die Veranstalter zusammen mit Hamburg Wasser zwei Wasserspender auf dem Gelände aufstellen. Außerdem punkteten insbesondere abkühlende Attraktionen den Angaben nach bei den Volksfestfans. Weitere Highlights waren unter anderem ein Berufsspeeddating auf dem Riesenrad für mehr als 1200 Schüler und der Weltrekord des FC Hamburger Berg mit 4000 Kilometern im Ball Dribbling.
Dieb bestiehlt Jugendlichen beim WC-Gang
Beamte der Bundespolizeiinspektion Hamburg haben am Freitag einen 20-Jährigen in der Nähe des Hamburger Haftbahnhofs festgenommen. Dieser hatte sich zuvor den Koffer eines 16-Jährigen im Hauptbahnhof geschnappt, als der Jugendliche gerade auf der Toilette war. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der 20-Jährige dringend verdächtig ist, in der Vergangenheit drei weitere Taten im Hauptbahnhof begangen zu haben. "In allen Fällen hatte er schlafende Reisende bestohlen", teilte die Bundespolizeiinspektion Hamburg am Sonntag mit. In einem Fall soll er die Geldbörse und das Mobiltelefon eines schlafenden Radtouristen aus der Schweiz gestohlen haben. Der Tatverdächtige kam in die Untersuchungshaftanstalt.
Diebe verkaufen gestohlene Baumaschinen auf Flohmarkt
Einen ganzen Sprinter voll gestohlener Werkzeuge und Baumaschinen – aber wo werden die Täter ihr Diebesgut los? Versuchen wir es mal auf dem Flohmarkt auf der Bahrenfelder Trabrennbahn, dachten sich offenbar zwei 30 und 52 Jahre alte Schweden. Doch das ausgerechnet Zivilfahnder an diesem Sonnabend an ihren Stand kommen, damit hatte das Diebesduo sicher nicht gerechnet. Die Beamten waren auf die beiden Verkäufer aufmerksam geworden, da sie auffällig viele Baumaschinen namhafter Hersteller (Makita, Hilti, Bosch) zu einem günstigen Preis anboten.
"Die Maschinen befanden sich zu einem Großteil in einem Mercedes Sprinter", sagte Polizeisprecher Rene Schönhardt am Sonntag. Die Fahnder entdeckten, dass bei diversen Maschinen die Seriennummer unkenntlich gemacht worden waren. Bei einer Maschine konnte jedoch die Nummer abgelesen und überprüft werden. Das Ergebnis: Die Baumaschine war als gestohlen gemeldet. "Weitere Geräte waren mit einem Label einer Firma aus Schweden versehen", so Schönhardt. Nachforschungen ergaben, dass dieses Unternehmen nur Maschinen zur Vermietung, aber nicht zum Verkauf anbietet. Die beiden mutmaßlichen Hehler kamen vor den Haftrichter.
Spuren des Unwetters am Vatertag noch sichtbar
Das schwere Unwetter an Christi Himmelfahrt, bei dem die Hamburger Feuerwehr rund 1200 Einsätze verzeichnete, richtete in Teilen Hamburgs und Schleswig-Holsteins große Schäden an. Vor allem ein Haus in Hamburg-Lohbrügge traf es schwer. Ein Parkplatz im Dünenweg verwandelte sich damals in ein riesiges Erdloch, das angrenzende Mehrfamilienhaus riss an der Seite auf. Die Bewohner konnten nicht mehr in ihre Wohnungen: Einsturzgefahr.
Mehr als drei Monate sind seither vergangen. „Das Haus ist gerettet worden“, sagt Sabine Semprich, Sprecherin der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille, der das Haus gehört. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 700.000 Euro, die unsere Versicherung in diesem Fall nicht übernimmt.“ Vier der neun Parteien seien bereits wieder eingezogen. In anderen Wohnungen laufen noch die Sanierungsarbeiten. Damals mussten die Bewohner des Mehrfamilienhauses in aller Eile ihr Zuhause verlassen. Einige bangten um ihr Hab und Gut, ihre Erinnerungsstücke oder ihre Haustiere, die Helfer später retteten.
CDU: Bücherhallen sollen sonntags öffnen dürfen
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion setzt sich dafür ein, dass die mehr als 30 Bücherhallen in Hamburg auch am Sonntag ihre Türen öffnen dürfen. Denn während Theater, Museen und wissenschaftliche Bibliotheken an Sonntagen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, müssen öffentliche Bibliotheken geschlossen bleiben. "Öffentliche Bibliotheken sind längst nicht mehr nur für Bücherfans wichtige Anlaufstellen", sagt Dietrich Wersich, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Vielmehr seien sie Ort der kulturellen und sozialen Begegnung, des Austausches und der Kultur für alle Altersgruppen. "Dass sie sonntags nicht öffnen dürfen, bleibt unverständlich."
Deshalb fordern die Christdemokraten den Senat in einem entsprechenden Antrag auf, eine Bundesratsinitiative zu starten, um das Bundesarbeitszeitgesetz zu ändern, sowie das Hamburgische Feiertagsgesetz dahingehend zu ändern. So soll laut CDU auch die Ungleichbehandlung etwa mit den Videotheken aufgehoben werden. "Es geht hier nicht darum, öffentliche Bibliotheken zur Sonntagsöffnung zu zwingen", betont Wersich. "Vielmehr muss ihnen dadurch die Möglichkeit gegeben werden, sonntags öffnen zu können, wenn es an ihren Standorten eine entsprechende Nachfrage dazu gibt.“
Hamburger Autor schreibt über das Vaterwerden
Das Vatersein steht im Mittelpunkt eines neuen Buches des Hamburger Schriftstellers und Filmemachers Finn-Ole Heinrich (35). „Die Reise zum Mittelpunkt das Waldes“ heißt das Buch, das gleichermaßen für Kinder wie Erwachsene geschrieben ist und am 17. September erscheint. Heinrich ist ein vielfach preisgekrönter Künstler, zuletzt erhielt er im Februar in Berlin den Thomas-Strittmatter-Drehbuchpreis zusammen mit Gabriele Simon. Für sein Kinderbuch „Frerk, du Zwerg!“ bekam Heinrich 2012 den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Zwei Schwerverletzte nach Flucht vor Polizei
Am Sonnabendabend musste die Feuerwehr zwei Menschen retten, die in der Straße Am Botterbarg (Iserbrook) um 22.46 Uhr in ihrem Auto mit einem Baum kollidiert waren. Der Fahrer (22) erlitt mehrere Rippenbrüche und schwebt in Lebensgefahr, bei der Beifahrerin (22) besteht der Verdacht einer Oberschenkelfraktur. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Am Sonntagmorgen teilte die Polizei mit, der Fahrer sei wegen überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, gab der Mann Gas.