Hamburg . Ein Bündnis von mehr als 300 Gruppen hat zu der Veranstaltung im September aufgerufen, die eine bekannte Hamburgerin unterstützt.
Unter dem Motto „United Against Racism“ hat ein Bündnis von mehr als 300 Gruppen für den 29. September zu einer bundesweiten Anti-Rassismus-Demo in Hamburg aufgerufen. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 20.000 Teilnehmern, es seien bereits Busse und Zuganreisen aus dem gesamten Bundesgebiet angekündigt, darunter Berlin, Frankfurt, München, Köln, Erfurt und Leipzig. Auch aus Griechenland, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz werden Teilnehmer erwartet.
Vom Auftaktort am Rathausmarkt werde die Parade bis zum Hafen ziehen. Dort soll es eine Kundgebung und ein Abschlusskonzert geben. Auf 30 Themenwagen wollen Initiativen wie Sea Watch, Laut gegen Nazis, Women in Exil oder Jugendliche ohne Grenzen ihre Forderungen präsentieren. Jeder der Themenwagen wird für ein Problem in der Gesellschaft stehen, darunter fallen Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit, Antirassismus, Migrationsschicksale und Fluchtursachen sowie die Protestaktion „Lampedusa in Hamburg“.
Karin Beier unterstützt Veranstaltung
„Wenn wir über Rassismus reden, müssen wir auch über institutionellen Rassismus sprechen, über Europas Regierungen und die große Koalition in Deutschland“, sagte Ruben Neugebauer von der Organisation Sea Watch am Freitag in Hamburg. Für die Wahrung der Menschenwürde dürfe es keinen Unterschied machen, ob jemand einen europäischen Pass habe oder nicht.
Karin Beier, Intendantin vom Schauspielhaus Hamburg, erklärte vorab, Rassismus und Diskriminierung würden zunehmen, weil die Lebensweise hier darauf beruhe, dass immer mehr Menschen gewaltsam ausgeschlossen werden müssten. „Wenn wir über Rassismus sprechen, steht also unsere eigene unsolidarische Lebensweise zur Debatte.“
Jörn Menge, Gründer der Initiative „Laut gegen Nazis“ teilte auf der Pressekonferenz am Freitag mit, dass es das erklärte Ziel sei, mehr als 15.000 Menschen auf die Straße zu holen. „Leider sind rassistische und nationalistische Statements heutzutage salonfähig geworden", sagte er. "Wir führen diese Parade durch, um unsere freie Gesellschaft und die gelebte Willkommenskultur zu beweisen.“
Bereits im September letzten Jahres hatten 10.000 Menschen in Berlin im Rahmen der gleichnamigen Veranstaltung gegen eine Verschärfung des Asylrechts und für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit protestiert.