Hamburg. Der Pianist wird für das Dankeschön-Konzert nach den G-20-Krawallen ausgezeichnet. Knauer: „Es kam von Herzen“.

Der Pianist Sebastian Knauer ist mit dem Polizeistern ausgezeichnet worden. Überreicht wurde die Auszeichnung beim Führungsdialog der Hamburger Polizei im Ausbildungszentrum am Braamkamp vom Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer. Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, hatte den Preis schon im Februar entgegennehmen können.

Grund für die Auszeichnung war das Konzert, das Knauer und Iken mit ihren Teams in kürzester Zeit nach den G-20-Krawallen unter dem Motto ­„Respekt“ auf die Beine gestellt hatten. 2000 Männer und Frauen, die wenige Tage zuvor noch als Polizisten rund um die Konzerthalle eingesetzt waren, bekamen einen Abend, der nicht nur für sie, sondern auch für Knauer und seine Musiker unvergesslich wurde.

„Es kam von Herzen“

„Es kam von Herzen“, sagte Knauer über das Konzert. Dann ließ er vor den Polizeiführern noch einmal Revue passieren, wie er die Tage des G-20-Gipfels erlebt hatte und wie das Konzert zustande kam. „Der Freitag ist mir unvergesslich“, sagte er zu dem Tag, an dem in der Elbchaussee Autos brannten, Vermummte durch Altona zogen und das Schanzenviertel zum Schlachtfeld wurde. „Das hat mich berührt, betroffen gemacht, erschreckt und frustriert“, sagte er über das Geschehen, das er am Fernseher verfolgte.

„Am nächsten Morgen saß ich im Flughafen auf dem Weg nach England, um mit meiner Frau meinen Sohn für ein Semester dort abzugeben“, erzählte der Pianist. Dabei las er das Abendblatt und den Leitartikel von Matthias Iken. „Ich schrieb ihm eine SMS“, sagte Knauer. Sie lautete: „Du sprichst mir aus dem Herzen. Wenn du mich brauchst, benutze mich.“ Daraus entstand innerhalb von 100 Stunden das Konzert.

Preis soll Ehrenplatz bekommen

„Es hat mich unglaublich berührt, Sie beim Konzert zu erleben“, sagte Knauer mit Blick auf die Polizisten vor ihm. Schon der Applaus nach seinem „Moin“ auf der Bühne der Elbphilharmonie habe das Eis gebrochen. „Ich wollte etwas als Dank geben und erfuhr sofort diesen zurück. Das war wunderbar. Ich habe es wahnsinnig gern gemacht.“ Gern hat auch Polizeipräsident Meyer den Preis übergeben. Er soll in Knauers Heim einen Ehrenplatz bekommen. „Gleich neben dem Echo-Preis“, verriet er.