Hamburg. Hamburg und Schleswig-Holstein beliebtes Reiseziel. Noch nie wollten so viele Menschen Urlaub im Norden machen.

Der Norden boomt weiter: Die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein hat das beste erste Halbjahr ihrer Geschichte abgeschlossen, und auch in Hamburg werden mehr Gäste und Übernachtungen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Für Schleswig-Holstein gilt: Von Januar bis Juni kamen fast 3,75 Millionen Übernachtungsgäste in das nördlichste Bundesland und damit 13,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie das Statistikamt Nord weiter berichtete, stieg die Zahl der Übernachtungen in den Beherbergungsstätten mit mindestens zehn Betten um 17,9 Prozent auf gut 13,82 Millionen.

Die Statistik erfasst nur Hotels, Ferienhäuser, Pensionen und Ferienanlagen mit jeweils mindestens zehn Betten sowie Campingplätze. Im Juni wurden 3764 Betriebe mit 220.000 Gästebetten und 273 Campingplätze berücksichtigt. „Noch nie zuvor in der Landesgeschichte wurden in Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr so viele Gäste und Übernachtungen gezählt wie in diesem Jahr“, kommentierte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP). Die überdurchschnittlich kräftigen Zuwächse gehen aber auch darauf zurück, dass die Zahl der in die Statistik aufgenommenen Betriebe deutlich zugenommen hat.

Hotelprojekte sorgen für Rückenwind

Im Juni wurden 988.000 Übernachtungsgäste gezählt und damit 10,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 11,9 Prozent auf 3,82 Millionen. Auch das ist für den Monat Juni ein neuer Spitzenwert. „Natürlich hatte das stabile hochsommerliche Wetter seinen Anteil, doch die anhaltend steigenden Werte zeigen: Schleswig-Holstein ist attraktiv“, sagte Minister Buchholz. „Die vielen Anstrengungen und Investitionen zahlen sich aus.“

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Besonders die aktuelle Investitionswelle bei Hotelprojekten habe für Rückenwind gesorgt, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Bettina Bunge. „Hier zahlen sich viele frische Konzepte aus, die ganz auf die Bedürfnisse des Gastes ausgerichtet sind und den echten Norden als modernes Reiseland präsentieren.“ Als Beispiele nannte Bunge neue Anlagen in Neustadt und in Heiligenhafen.

Rund 6,8 Millionen Übernachtungen

Weitere attraktive Häuser sollen im nächsten Jahr in Büsum, Breitenburg und Lübeck-Travemünde eröffnet werden. Bernd Buchholz rief die Verantwortlichen der Tourismusbranche auf, die guten Übernachtungszahlen als Ansporn zu betrachten. „Wir müssen weiter in Angebote und Qualität investieren, damit die bisherigen Urlauber gerne wiederkommen und neue Gäste unser tolles Urlaubsland kennenlernen“, sagte der Minister. „Wer jetzt gutes Geld verdient, hat auch die Mittel, um in die Zukunft zu investieren.“

Die Hansestadt wird ebenfalls immer beliebter bei den Besuchern. Von Januar bis Juni wurden nach Angaben des Statistikamtes Nord rund 6,8 Millionen Übernachtungen verzeichnet, ein Zuwachs von 4,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Davon wurden 5,2 Millionen Übernachtungen von Gästen aus Deutschland gebucht, ein Plus von 5,8 Prozent. Die Übernachtungen aus dem Ausland stiegen um 0,7 Prozent auf 1,6 Millionen.

Viele Gäste aus Großbritannien

Die größte ausländische Gästegruppe kam im ersten Halbjahr aus Großbritannien, ihre 166.931 Übernachtungen bedeuteten einen Zuwachs von 0,9 Prozent. In dieser Rangliste folgten die Schweiz (166.541 Übernachtungen), Dänemark (155.600) und Österreich (127.389). Die Zahl der Übernachtungen von USA-Gästen legte um 5,5 Prozent auf 113.337 zu. Durchschnittlich bleiben die Gäste zwei Tage. „Im Ausland müssen wir weiterhin kraftvoll auftreten, um die notwendige Aufmerksamkeit zu erzielen und Reiseimpulse auszulösen“, sagte der Geschäftsführer von Hamburg Tourismus, Michael Otremba, zur Auslandsentwicklung.

Er erwartet für das Gesamtjahr einen Zuwachs von 3,0 bis 4,0 Prozent, mehr als 14 Millionen Übernachtungen wären wieder ein Rekord. Für Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) entwickelt sich die Hamburger Tourismuswirtschaft kontinuierlich auf einem gesunden Niveau weiter. Die Stadt und die Privatwirtschaft arbeiteten weiter daran, das positive Investitionsklima aufrechtzuhalten. Gleichzeitig will der Senat sein Vorgehen gegen illegale Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung verschärfen