Hamburg. Unternehmen befürchten, dass durch die Sanierung der Kaimauern Arbeitsplätze wegfallen könnten. 90 Barkassen betroffen.
Rund 30 Barkassen des Hafenschifffahrtsgewerbes haben am MIttwoch eine Protestfahrt durch die Hamburger Speicherstadt gemacht, um auf die wirtschaftlichen und touristischen Auswirkungen der geplanten Kaimauersanierung aufmerksam zu machen. Hintergrund ist, dass die Kaimauern in der Speicherstadt bis zum Jahr 2024 saniert werden müssen, um eine weitere Nutzbarkeit für die nächsten 50 bis 80 Jahre zu gewährleisten. Dafür will die Stadt 190 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Nach einer längeren Prüfungsphase wurde sich für eine Sanierungsvariante entschieden, bei denen die bestehenden Kaimauern verstärkt werden sollen. Dieser Vorgang erfordert eine erhebliche Aufschüttung der Fleetsohlen um einen Meter und führt somit zu einer Reduzierung der Wassertiefen in den Fleeten der Speicherstadt.
15 Barkassenunternehmen betroffen
Das bereits zu beachtende Tidefenster, das eine Befahrung der Fleete durch Barkassen erst ermöglicht, wird dann voraussichtlich von momentan vier Stunden auf täglich zwei Stunden eingeschränkt. Das könnte für die Barkassenbetreiber verheerende Folgen haben. Einerseits müssten sich die Touristen stark nach den dann engen Fahrplänen richten, andererseits müssten die Barkassen unter Umständen umgebaut werden, um weiterhin unter den Fleetbrücken hindurch fahren zu können.
Betroffen wären 15 Barkassenunternehmen mit insgesamt rund 90 Barkassen. "Durch die Sanierung könnten Arbeitsplätze verloren gehen", sagt Gregor Mogi, Kapitän und Geschäftsführer der Reederei und Schiffsvermietung Gregors. Er hat den Protest mitorganisiert. Ein Umbau der Barkassen wäre zwar technisch sowie juristisch möglich, aber mit erheblichen Kosten verbunden, so Mogi. "Wir sind auf finanzielle Unterstützung der Stadt angewiesen."