Hamburg. Camper hatten mangelnde Hygiene auf dem Fischmarkt kritisiert. Wohnungslose sollen in städtische Unterkünfte umziehen.

Das Bezirksamt Altona hat am Dienstagvormittag das Obdachlosen-Camp am Fischmarkt geräumt. Bis 10 Uhr hatten die Bewohner des Geländes neben dem Wohnmobilparkplatz an der Elbe Zeit, die Fläche zu räumen. Das Bezirksamt Altona hatte bereits vor Tagen die Obdachlosen, die am Fischmarkt ihre Lager aufgeschlagen hatten, aufgefordert, ihre Sachen zu packen und den Platz zu räumen.

Am Dienstagvormittag standen noch etliche teils leere Zelte auf dem Platz. Die Bewohner von neun weiteren Zelten waren offenbar der Räumungsaufforderung nachgekommen. "Am 17. August befanden sich insgesamt 19 Unterkünfte bzw. Zelte auf der Fläche", Martin Roehl, Sprecher des Bezirksamtes Altona. Von wie vielen Personen diese jeweils tatsächlich bewohnt wurden, sei nicht bekannt.

Urlauber beschweren sich über Obdachlosen-Camp

Die verbliebenen Zelte wurden mitsamt Müll und einzelnen Möbelstücken, darunter auch ein Sofa, von Mitarbeitern der Stadtreinigung in Sperrmüllwagen verfrachtet und abgefahren. Polizisten begleiteten die Räumung. Auch ein Streetworker war nach Abendblatt-Informationen vor Ort, der den Obdachlosen, die sich noch auf dem Platz befanden, Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft anbot. Mitarbeiter des Hundekontrolldienstes des Bezirksamtes begutachteten zudem zwei Hunde, die bei Wohnungslosen auf dem Platz lebten.

"Wir wissen jetzt nicht wohin", sagte einer der vertriebenen Wohnungslosen. Er sagte auch: "Bis vor Kurzem wohnten nur wenige Leute hier.“ In den vergangenen Wochen seien es aber immer mehr geworden, und damit habe es auch ein großes Müllproblem gegeben. Die schwierigen hygienischen Zustände waren dann wohl auch der Grund für die Räumung. Von Urlaubern, die ihr Wohnmobil auf dem benachtbarten gebührenpflichtigen Stellplatz an der Elbe parken, hatte es bereits negative Bewertungen auf Reiseportalen wegen des Obdachlosen-Camps in der Nachbarschaft gegeben.

Für die ehemaligen Bewohner des geräumten Lagers am Fischmarkt "stehen die städtischen Hilfsangebote wie zum Beispiele das Pik As zur Verfügung", so Roehl. Zelte und Wohnlager werden auf dem Platz künftig wohl nicht mehr gestattet. "Die Fläche befindet sich im Besitz des Fachamtes für Verbraucherschutz des Bezirksamtes Altona und wird für den Fischmarkt genutzt. Eine Duldung wurde hiesigerseits nicht erteilt", so Roehl auf Nachfrage.