Hamburg. Senat kontert CDU-Kritik an Zustand der öffentlichen Anlagen. Vor allem der Bezirk Altona profitiert von Instandsetzungen.

Es gibt immer mehr Beschwerden über ungepflegte Spielplätze und defekte Spielgeräte in Hamburg – und nicht einmal die Hälfte der Spielplätze ist nach Bewertung des Senats in durchweg gutem Zustand. Für die CDU zeigen die aktuellen Zahlen, dass die vom Senat angekündigte Sanierungsoffensive für die mehr als 750 öffentlichen Spielplätze nichts als eine „PR-Show“ ist – ohne positive Konsequenzen für Hamburgs Kinder.

„Von der groß angekündigten rot-grünen Sanierung ist nichts zu sehen“, sagt CDU-Fraktionschef André Trepoll. „Im Gegenteil: Es bleibt einmal mehr der Eindruck einer reinen PR-Show, sonst nichts. Das ist zu wenig für eine familienfreundliche Stadt, deren Naherholungs- und Grünflächen unter SPD und Grünen sowieso schon immer weniger werden.“ Gerade in diesem Hamburger Rekordsommer hätten viele Kinder nicht draußen in ihrer Nähe auf den Spielplätzen spielen können, so Trepoll.

Melde-Michel immer bekannter

Tatsächlich ist die Zahl der Beschwerden über Mängel in Grünanlagen und Spielplätzen im ersten Halbjahr 2018 mit 300 Meldungen auf den höchsten Stand seit Einführung der Online-Plattform Melde-Michel gestiegen, über die Hamburger Mängel an der öffentlichen Infrastruktur melden können. Das allerdings habe nicht unbedingt mit einer Verschlechterung der Spielplätze zu tun, betont der Sprecher der zuständigen Umweltbehörde, Björn Marzahn.

„Die Zahl der Michel-Meldungen verdeutlicht nur, dass der Melde-Michel immer bekannter wird und das ist gut“, so Marzahn. „Denn je mehr Hamburgerinnen und Hamburger uns mitteilen, wo etwas gemacht werden müsste, desto besser können wir handeln.“

Stadt hat Thema genau im Blick

Im Übrigen habe die Stadt das Thema sehr genau im Blick. „Vorzuwerfen haben wir uns nichts“, so Marzahn. „4,5 Millionen Euro sind zusätzlich in die Sanierung und den Erhalt der Spielplätze in diesem und dem vergangenen Jahr geflossen. Im kommenden Doppelhaushalt liegt auf den Plätzen finanziell ebenfalls ein ganz besonderes Augenmerk und erstmals haben wir ein systematisches Erhaltungsmanagement eingeführt. Wenn jemand um die Bedeutung von funktionierenden Kinderspielplätzen weiß, dann wir.“

Laut Antwort des Senates auf eine Kleine Anfrage des CDU-Fraktionschefs Trepoll wurden trotz des nicht optimalen Zustandes vieler Spielplätze in den vergangenen Jahren glücklicherweise keine Kinder auf den Spielplätzen der Stadt verletzt. Zumindest lägen darüber keine Meldungen vor. Im laufenden Jahr 2018 haben die Bezirke laut Senatsantwort insgesamt fast 1,8 Millionen Euro für Neubau und Instandsetzung von Spielplätzen zur Verfügung.

2,5 Millionen aus Sanierungsfonds

Der größte Batzen davon geht in den Bezirk Altona, in dem 980.000 Euro für Neubau und Sanierung von Spielplätzen zur Verfügung stehen. Es folgen Harburg (317.500 Euro), Hamburg-Mitte (261.570 Euro), Bergedorf (164.570 Euro) und Eimsbüttel (44.570 Euro). In Wandsbek und Hamburg-Nord seien 2018 keine neuen Spielplätze eingeplant, so der Senat. Zusätzlich stünden den Bezirken für 2017 und 2018 insgesamt drei Millionen für die „Verbesserung der Spielplatzqualität“ zur Verfügung – 2,5 Millionen aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 und 500.000 Euro an sogenannten „Verstärkungsmitteln“ aus der für das Thema zuständigen Umweltbehörde.

Auf dem Spielplatz am Hohenzollernring gibt es dagegen Nachbesserungsbedarf
Auf dem Spielplatz am Hohenzollernring gibt es dagegen Nachbesserungsbedarf © HA | Andreas Laiblie

Genannt werden auch einige Spielplätze, deren Sanierung nun ansteht. So soll etwa der Spielplatz Horner Park für rund 150.000 Euro erneuert werden, und der Spielplatz Kollwitzring für 400.000 Euro. Außerdem auf der Sanierungsliste stehen die Spielplätze Tweeflunken (90.000 Euro), Billhorner Deich (160.000 Euro), Harvighorster Redder (Finanzierung noch offen). Im Bezirk Wandsbek sollen folgende Spielplätze saniert werden: Wiesengrund (425.000 Euro), Heinsonweg (120.000 Euro), Stockrosenweg (75.000 Euro), Eilbektal/Friedrichsberg (282.000 Euro).

„Zudem sind auf ausgewählten Spielplätzen im Zeitraum vom dritten Quartal 2018 bis Ende erstes Quartal 2019 diverse Neugeräte als Ersatz/Ergänzung für demontierte oder überholungsbedürftige Geräte vorgesehen“, schreibt der Senat in seiner Antwort auf die CDU-Anfrage. Im Bezirk Harburg würden in diesem und dem kommenden Jahr zudem „Teilsanierungen durchgeführt“ und zwar auf dem Spielplatz Grumbrechtstraße/Alter Postweg für 95.000 Euro und auf den Plätzen Seehofring (200.000 Euro), Steinikestraße (50.000 Euro), Zum Jägerfeld (25.000 Euro), Heimfelder Straße (25.000 Euro) sowie dem Spielplatz Ostheide/Nordheide für rund 60.000 Euro.