Hamburg. Der 35-Jährige, der wegen Betrugs und Unterschlagung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, ist verschwunden.
Als Tinder-Schwindler wurde Sebastian H. berühmt. Der Hamburger lernte Frauen über die Dating-App Tinder kennen, täuschte ihnen die große Liebe vor und kaufte dann im Internet auf ihre Kosten ein. Im März dieses Jahres wurde der 35-Jährige am Landgericht jedoch nicht deswegen, sondern wegen Betrugs und Unterschlagung bei ehemaligen Arbeitgebern rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Jetzt hätte er die Haft antreten müssen.
"Inzwischen ist Sebastian H. die Ladung zum Strafantritt zugestellt worden", sagte Carsten Rinio, Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, am Montag dem Abendblatt. "Er hat der Ladung aber keine Folge geleistet." Nun fahndet die Polizei nach Sebastian H.
Sebastian H. erschien nicht zum Verhandlungstermin
Gesucht wird er nicht zum ersten Mal: Zwei Monate vor dem Urteil des Landgerichts, im Januar 2018, hatte das Amtsgericht Altona Sebastian H. schon einmal zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt – das Urteil war jedoch noch nicht rechtskräftig, der 35-Jährige hatte Berufung eingelegt.
Bei dem folgenden Verhandlungstermin vor dem Landgericht Hamburg im März fehlte Sebastian H. unentschuldigt, er wurde deshalb damals per Haftbefehl gesucht – und gefunden. Das Landgericht Hamburg verurteilte schließlich Sebastian H. zu zweieinhalb Jahren Gefängnis – ein halbes Jahr länger als das Urteil, das das Amtsgericht zuvor vorgesehen hatte. Haftbefehl wurde damals nicht erlassen, weil keine Fluchtgefahr gesehen wurde.
Zuerst hatte bild.de über die Flucht des Sebastian H. berichtet.