Hamburg/London. Die Hansestadt hat ihren Top-Ten-Platz in einem wichtigen Index verloren. Die Autoren der Studie haben dafür eine Erklärung.
Hamburg gehört nicht mehr zu den zehn lebenswertesten Städten der Welt. Das geht aus dem alljährlich viel beachteten Städtevergleich des englischen Magazins „The Economist“ hervor. Demnach rutschte die Hansestadt im „Global Liveability Index 2018“ vom zehnten auf den 18. Platz ab.
Dies bedeute allerdings nicht notwendigerweise, dass die Lebensqualität nachgelassen habe, heißt es in dem Bericht einschränkend. Wie auch die anderen Städte, die aus den Top Ten gerutscht sind – die neuseeländische Metropole Auckland (von acht auf zwölf), die australische Hafenstadt Perth (von sieben auf 14) und die finnische Hauptstadt Helsinki (von neun auf 16) –, habe auch Hamburg keine geringere Punktzahl als im Vorjahr (95 Punkte) erreicht. Vielmehr hätten sich andere Städte verbessert und seien vorbeigezogen.
Frankfurt neue deutsche Nummer eins
Die neue Nummer eins der Welt ist Wien. Österreichs Hauptstadt entthronte die australische Millionenmetropole Melbourne, die sieben Jahre ununterbrochen an der Spitze gestanden hatte. Hamburg musste auch seinen Status als deutsche Nummer eins abgeben. Bestplatzierte deutsche Stadt ist jetzt Frankfurt auf Platz zwölf (+9). München liegt auf Platz 21 (+2), Berlin auf 25 (–1) und Düsseldorf auf 28 (+4).
Trotz des ersten Platzes für Wien schnitten europäische Städte in Sachen Lebensqualität insgesamt nicht mehr so gut ab. Nur Kopenhagen (Platz 9) schaffte es unter die ersten zehn.
Die Liste wird von dem Magazin seit vielen Jahren erstellt. Insgesamt wurden dafür 140 Großstädte nach Kriterien wie Verkehrsnetz, Bildung, Gesundheitsversorgung, Kultur und Terrorgefahr miteinander verglichen. Der Sieg für Wien fiel äußerst knapp aus. Von 100 möglichen Punkten erhielt Österreichs Hauptstadt 99,1. Melbourne lag knapp dahinter mit 98,4.
Verkehrsprobleme schmälern Ergebnis
Auf den weiteren Plätzen folgten Osaka (Japan), Calgary (Kanada) und Sydney (Australien) sowie Tokio, Vancouver und Toronto (Kanada), Kopenhagen und Adelaide (Australien). Weltstädte wie New York (57), London (48) und Paris (19) schnitten wegen Verkehrsproblemen und hoher Kriminalität verhältnismäßig schlecht ab.
Ganz unten auf der Liste stehen Damaskus (Syrien), Dhaka (Bangladesch), Lagos (Nigeria), Karachi (Pakistan) und Port Moresby (Papua-Neuguinea). In Port Moresby, das wegen hoher Kriminalität gefürchtet ist, findet in diesem November der alljährliche Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) statt, zu dem auch US-Präsident Donald Trump erwartet wird.
„Monocle“ sieht Hamburg auf Platz acht
Solche Städtelisten erfreuen sich regelmäßig großer Beliebtheit. In den vergangenen Jahren lagen australische und japanische Städte weit vorn. Wien belegt aber auch anderswo Spitzenplätze.
Im neuesten Städte-Ranking des englischen Magazins „Monocle“, das im Juli erschien, ist allerdings eine andere Metropole Nummer eins: München. Dort liegt Wien hinter Tokio auf Platz drei. Hamburg ist Achter. Auch andere europäische Städte wie Kopenhagen (5.), Berlin (6.), Madrid (7.) und Helsinki (10.) haben in dieser Liste einen deutlichen höheren Stellenwert.