Hamburg. Magazin „The Economist“ lobt das Gesundheitswesen, die kulturelle Vielfalt, die Infrastruktur und den Umweltschutz der Hansestadt.

Daran kann man sich gewöhnen: Hamburg hat es unter die Top Ten der lebenswertesten Städte der Welt geschafft. Im Städte-Vergleich des britischen Magazins „The Economist“ erreicht die Stadt bereits zum zweiten Mal in Folge einen starken zehnten Platz. Damit hält der Trend ungebrochen an: Hamburg begeistert – national wie international. Denn die Hansestadt ist die einzige deutsche Stadt, die es in die Liste der Super-Städte geschafft hat.

Der „Global Liveability Report 2017“ des britischen Magazins nimmt jedes Jahr die Lebensbedingungen von 140 Städten unter die Lupe. Die Studie untersucht fünf Faktoren: gesellschaftliche Stabilität, Gesundheitswesen, Kultur und Umwelt, Bildung und Infrastruktur. Neben den insgesamt mehr als 30 Vergleichskriterien – etwa Kriminalitätsrate, Qualität des Gesundheitswesens, Korruptionsanfälligkeit und Wohnbedingungen – spielt aber auch die Terrorgefahr eine Rolle.

Die Terrorgefahr verhagelt Hamburg die Wertung

Doch gerade hier muss die Hansestadt Federn lassen und landet im Vergleich zu den anderen Top-Ten-Städten auf dem letzten Platz. Allerdings bezieht sich die Terrorgefahr nicht speziell auf Hamburg, sondern allgemein auf die europäische Region.

In der Studie des britischen Magazins heißt es unter anderem, die Bewertungen der europäischen Großstädte und Region seien insgesamt durch die Terroranschläge der vergangenen Jahre beeinflusst worden. Das sieht auch Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, so. Er sagt: „Das ist kein Hamburger Phänomen, sondern tritt deutschlandweit auf. Auch andere Studien belegen, dass sich beispielsweise die Anschläge und Gefährdungslagen auf die Wahrnehmung auswirken.“

Selbst für Straßen und Nahverkehr gibt es gute Noten

Positiv sieht die Studie das als sehr gut bewerte Gesundheitswesen, die kulturelle Vielfalt und den Naturschutz in der norddeutschen Metropole. Aber auch das Streitthema Infrastruktur – also die Qualität der Straßen und des öffentlichen Nahverkehrs – schnitt sehr gut ab. Insgesamt erreicht die Stadt in der Bewertung 95 von 100 möglichen Punkte und kann damit das starke Vorjahresergebnis verteidigen. „Wir sind im letzten Jahr zum ersten Mal unter die Top Ten gekommen und freuen uns, dass Hamburg diese Position bestätigen konnte“, sagt Otremba. Die gute Platzierung sei eine Auszeichnung für alle, die an der Lebensqualität arbeiten und damit die Zukunft der Stadt gestalten würden.

Der Hamburg-Hype hält unvermindert an: In den vergangenen Jahren landete die Hansestadt in unterschiedlichen Vergleichsstudien wiederholt auf prominenten Platzierungen. Erst im Januar war die Stadt auf die Reiseliste der führenden amerikanischen Zeitung „New York Times“ zu finden. Damals standen allerdings touristische Highlights wie die Elbphilharmonie und die Speicherstadt im Vordergrund.

Melbourne gewinnt den weltweiten Städtevergleich

Im Mai hatten die Experten des Szene-Reiseführers „Lonely Planet“, der vor allem bei Backpackern überaus beliebt ist, Hamburg gewürdigt. Auf ihrer Liste „Best in Europe 2017“ haben es Hamburg und Norddeutschland auf Platz sieben geschafft – als einzige deutsche Region.

Großer Gewinner der aktuellen „Economist“-Studie ist zum siebten Mal in Folge die australische Metropole Melbourne. Auf dem zweiten Platz unter den lebenswertesten Städten kam die österreichische Hauptstadt Wien. Außerdem schaffen es mit Vancouver, Toronto und Calgary gleich drei kanadische Städte auf Top-Platzierungen. Dagegen sieht die Studie die Städte Kiew und Damaskus im Abwärtstrend – wegen des Bürgerkriegs.