Hamburg. Europaweit drohen Urlauber auf der Rückreise zu stranden. Mindestens 2000 Passagiere sind in Hamburg betroffen.

Mehr als 2000 Passagiere werden am morgigen Freitag auf dem Hamburger Flughafen von einem Pilotenstreik bei der Gesellschaft Ryan­air betroffen sein. Ausgerechnet vor dem letzten Wochenende der Hamburger Sommerferien fallen in Fuhlsbüttel sechs Starts und sechs Landungen des irischen Billigfliegers aus.

Es handelt sich nach Angaben einer Flughafensprecherin um Flüge aus beziehungsweise nach London-Stansted (zwei Ankünfte, zwei Abflüge), Sevilla, Verona, Oslo-Torp und Kattowitz. Insgesamt stünden am Freitag 16 Starts und 16 Landungen von Ryan­air auf dem Hamburger Flugplan.

Kostenlose Umbuchung

Ryanair zufolge wurden alle von den Streichungen betroffenen Passagiere am Mittwoch bis um 15 Uhr per ­E-Mail oder SMS kontaktiert. Man habe ihnen entweder die Rückerstattung des Ticketpreises, eine kostenlose Umbuchung auf den nächsten verfügbaren Flug oder einen vergleichbaren Ersatzflug angeboten.

Leitartikel: Maximaler Schaden

Eine Entschädigung für daraus womöglich entstehende Unannehmlichkeiten steht den Passagieren aus Sicht der Iren nicht zu, ein Pilotenstreik sei ein Fall von „höherer Gewalt“. Am Sonnabend werde der Flugbetrieb laut Ryanair wieder normal ablaufen.

42.000 Passagiere in Deutschland betroffen

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte am Mittwochvormittag angekündigt, dass die rund 480 Ryanair-Flugzeugführer in Deutschland wegen des laufenden Tarifstreits am Freitag die Arbeit niederlegen werden. Am selben Tag streiken auch die Piloten des Billigfliegers in Belgien, Irland und Schweden.

In diesen Fällen haben Fluggäste das Recht auf Entschädigung

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    Ryanair streicht deshalb europaweit rund 400 von 2400 Flügen, davon 250 in Deutschland, wie Vertriebschef Kenny Jacobs am Mittwoch in Frankfurt sagte. Allein in Deutschland seien 42.000 Passagiere betroffen. „Der Streik ist unnötig und nicht gerechtfertigt“, sagte Jacobs. Man habe zuletzt „deutliche Fortschritte in den Verhandlungen gemacht“, außerdem verdienten die Ryanair-Piloten mindestens 30 Prozent mehr als ihre Kollegen bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings. VC-Präsident Martin Locher beklagte hingegen fehlende Bewegung in den seit Januar laufenden Gesprächen. Ryanair zeige nicht den Willen, Tarifverträge abzuschließen.