Hamburg. Filmfest zeigt unter anderem einen Film des Putin-Kritikers Kirill Serebrennikov, der in Russland unter Hausarrest steht.
Seit vielen Jahren gehört es gewissermaßen zur DNA des Hamburger Filmfests, nicht nur filmisch herausragende, sondern auch politisch ambitionierte Filme zu zeigen. Immer wieder macht das Team um Festivaldirektor Albert Wiederspiel, das sich derzeit in der Vorbereitungsphase für das diesjährige Festival (27. September bis 6. Oktober 2018) befindet, so auch auf Zensur und Unterdrückung aufmerksam.
Diesmal sind Filme von zwei Regisseuren angekündigt, die „trotz politischer Repression den Mut haben, in ihren Arbeiten die Einflussnahme auf das Leben und das künstlerische Schaffen selbst zum Thema zu machen“. Einer ist Putin-Kritiker Kirill Serebrennikov, der seit fast einem Jahr in Russland unter Hausarrest steht.
Regie führte er per Skype
Die Regie zu seinem Film „Leto“, der beim Filmfest Deutschlandpremiere feiern wird, führte er per Skype. Die Wahrscheinlichkeit, das Serebrennikov als Gast nach Hamburg reisen darf, ist eher gering. Die Premiere von „Leto“ wird hier trotz dieser Umstände nicht seine einzige Arbeit bleiben: Für März 2019 ist seine Inszenierung von Verdis „Nabucco“ an der Staatsoper Hamburg angekündigt.
Auch dem Iraner Jafar Panahi gelingen trotz Berufsverbots regelmäßig Werke, die auf Festivals weltweit gezeigt werden. Wiederspiel hat Panahis neuen Film „Drei Gesichter“ eingeladen – in Cannes wurde der Film für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Das komplette Filmfest-Programm wird am 11. September bekannt gegeben.