Hamburg. ADAC warnt vor besonders vollen Autobahnen im Norden – erste Probleme auf A7 und A1 am Sonntagmittag

In Niedersachsen stürzten während des Unwetters mehrere Bäume auf Bahngleise. Die Bahn sperrte die Strecke zwischen Bremen und Hannover teilweise. Auch zwischen Bremen und Hamburg-Harburg kam es zu Behinderungen. „Die Strecken sind mittlerweile wieder ohne Einschränkungen befahrbar“, sagte ein Bahn-Sprecher am Sonntagfrüh.

Nach Sperrung im Elbtunnel wieder fließender Verkehr

Im Hamburger Elbtunnel fließt der Verkehr wieder. Der Tunnel war gesperrt worden, um die Fahrbahnerweiterung der A 7 vorzubereiten. Diese Sperrung wurde am Sonntagmorgen planmäßig gegen 06.00 Uhr aufgehoben, teilte die Verkehrsleitstelle in Hamburg mit. Der Elbtunnel war am späten Samstagabend (22.00 Uhr) für eine Nacht komplett geschlossen worden, um Signalanzeigen und Steuerungsanlagen an die neue Verkehrsführung an der Baustelle anzupassen. Südlich des Tunnel soll die A 7 von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Insgesamt war die Verkehrslage am Sonntagmorgen rund um Hamburg entspannt.

Hier geht es zur aktuellen Staukarte für Hamburg und den Norden

Ironman sorgt für Sperrungen

In Hamburg findet am Sonntag auch der Ironman-Triathlon statt, auch wenn das Schwimmen durch die Alster ausfällt, wegen Blaualgen. Der Wettbewerb verläuft am 29. Juli fast ausschließlich durch Hamburger Stadtgebiet und führt zu Sperrungen. Die Laufstrecke führt an der westlichen Seite der Außenlaster entlang. Die 90 Kilometer lange Ironman-Radstrecke, die zweimal zu absolvieren ist, führt von der Wechselzone am Ballindamm (Schwimmen/Rad und Rad/Laufen) 45 Kilometer nach Osten entlang am Nordufer der Elbe bis nach Geesthacht (Schleswig-Holstein).

Passiert werden dabei unter anderem der Großmarkt, die Brandshofer Schleusenbrücke, Rothenburgsort, die Vier- und Marschlande, der Hohendeicher See und das Zollenspieker Fährhaus. Der Rückweg führt von Altengamme unter anderem über die Lombardsbrücke bis hin zum letzten Wendepunkt vor dem Fernsehturm bei Kilometer 87.

Der HVV empfiehlt, nach Möglichkeit U- und S-Bahnen zu benutzen, und hat hierfür sein Angebot verstärkt. Auf vielen U- und S-Bahn-Linien werden verlängerte Züge eingesetzt. Außerdem fahren die Linien U1, U2 und U3 schon ab dem frühen Morgen im dichteren Takt.

Hamburg bleibt vom Stau-Chaos verschont – vorerst

Der befürchtete Stau-Höhepunkt an diesem Wochenende auf den Autobahnen rund um Hamburg blieb – zumindest bis zum Sonntagmittag – bisher aus: "Die A7 sieht eigentlich gut aus", hieß es bei der Hamburger Verkehrsleitzentrale . lediglich im Bereich des Dreiecks Nordwest komme es derzeit zu Stockungen im Verkehrsfluss. "Da ist man aber noch in fünf bis sechs Minuten durch." Auch auf der A1 zwischen Dreieck Südost und Öjendorf meldet die Verkehrsleitzentrale zur Stunde stockenden Verkehr auf ungefähr fünf Kilometer Länge.

Der ADAC rechnete auf zahlreichen Autobahnen schon für den Sonnabend und auch am Sonntag mit dem "schlimmsten Stauwochenende dieser Reisesaison". Die Gründe für diese Prognose sind vielfältig.

So sind Baden-Württemberg und Bayern als letzte Bundesländer in die Ferien gestartet. In Norddeutschland treffen diese Autofahrer auf die Reisewelle aus dem Westen. Denn seit dem 21. Juli haben auch Schüler im Norden der Niederlande Ferien. Damit aber noch nicht genug: In einigen Bundesländern gehen die Ferien allmählich zu Ende. Urlauber aus Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland sowie aus Teilen Skandinaviens machen sich allmählich auf die Heimreise.

Hamburger sollen Heimvorteil nutzen

Besonders im Norden rund um Hamburg dürfte diese Konstellation und ein weiterer Faktor für besonders viel Stau sorgen. Das gute Wetter mit Temperaturen von über 30 Grad lockt bekanntlich auch viele Tagesausflügler an Nord- und Ostsee.

"Diese sollten ihren Heimvorteil nutzen", sagt Hans Pieper, Sprecher des ADAC Hansa in Hamburg. Pieper empfielt Hamburgern, besonders früh, also noch vor 6 Uhr morgens, Richtung Küste zu starten. Wenn möglich, sollten Reisende den Sonnabend meiden. Dann ist Bettenwechsel in Dänemark und damit erfahrungsgemäß viel los auf allen Autobahnen und Fernstraßen in Richtung Nord- und Ostsee.

Urlauber mit Ziel Dänemark müssen wegen der verstärkten Grenzkontrollen am Übergang zum Nachbarland mit zusätzlichen Wartezeiten rechnen. Die Staugefahr ist laut ADAC am Sonntag von 14 bis 20 Uhr am größten.

Auch im Auto an Sonnenschutz denken

Die Wahrscheinlichkeit im Stau zu stehen, sei an einem Dienstag oder Mittwoch hingegen deutlich geringer. "Müssen Autofahrer jedoch am Wochenende starten, sollten sie sich auf Stau einstellen." Das heißt, genug Wasser und ungesüßte Getränke an Bord haben. Auch der Tank sollte voll sein, damit das Auto auf längeren Staustrecken nicht plötzlich ausgeht.

Reisen Autofahrer mit Kindern, sollte an Ablenkung gedacht werden. "Beispielweise Hörspiele, Bücher oder Spielsachen", sagt Pieper. Wegen der Hitze und der Sonnenstrahlung rät der ADAC-Sprecher, auch an Sonnenschutz zu denken. "Die Autoscheiben haben keinen UV-Schutz."

Zudem sollten Autofahrer im Stau auch den Motor abschalten. "Den Autos fehlt der kühlende Fahrtwind. Der Motor könnte überhitzen."