Hamburg . Kritiker werfen dem Senat vor, die Planungen zu beschönigen. Es gehe den Bürgern Fläche für Freizeit verloren.

Das Freibad in Rahlstedt wird im Jahr 2020 geschlossen, das ist beschlossene Sache. Die Anlage mit ihren weitläufigen Liegeflächen am Wiesenredder, in der Generationen von Hamburgern ihre Sommer verbrachten, wird damit bald Geschichte sein. Auf dem Grundstück sollen bis zu 150 Wohnungen entstehen, kündigte der Senat an und feierte den Beschluss als Erfolg: „Ich freue mich sehr darüber, dass in Hamburg entgegen dem Bundestrend Bäder gebaut, modernisiert und erweitert werden“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) mit Blick darauf, dass statt des Freibades in Zukunft das Hallenbad Rahlstedt ausgebaut werden soll, unter anderem mit einem Außenbecken.

Weiter Weg für die Kinder

Es gibt aber auch Kritik an den Plänen. Gerade für die Bewohner von Großlohe und Rahlstedt-Ost falle mit dem Freibad eine Freizeitmöglichkeit weg, bemängelt die CDU. "Für die Kinder ist der Weg zum Hallenbad viel zu weit", sagte Ekard Graage, stellvertretender Vorsitzender der CDU in Rahlstedt zu der Weichenstellung. Die Gegend sei Heimat vieler Familien, die sich keinen Urlaub leisten könnten, sagte der Politiker dem Abendblatt. Die Besucherzahlen im Rahlstedter Freibad schwanken je nach Wetterlage zwischen 10.000 und 40.000 pro Jahr.

Stadtteil immer mehr durch Verkehr belastet

Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des Bürgerschafts-Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) geht zudem hervor, dass die geplante Bebauung des Freibadgeländes nicht mit dem Landschaftsschutz zu vereinbaren sei. Das Landschaftsschutzgebiet falle daher an der Stelle weg. Graage kritisiert in diesem Zusammenhang die zunehmende Verdichtung des Stadtteils. Schon heute sei die Gegend durch den zunehmenden Verkehr stark belastet. Neue Wohnhäuser verschärften die Situation.