Hamburg. Der Sommer 2018 könnte im Norden neue Wärmerekorde aufstellen. In der Heide steigt die Waldbrandgefahr immens.
Der Norden steht vor einer Hitzewelle. „Wir werden am Dienstag bis hoch zum Nord-Ostsee-Kanal in weiten Bereichen die 30-Grad-Grenze überschreiten“, sagt Thomas Schaaf vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Hamburg. „In Hamburg werden wir vermutlich auf 32 Grad Celsius kommen. Damit liegen wir deutlich über dem Mittelwert.“
Die Hitzewelle wird wohl mindestens bis zum Wochenende andauern – und sich noch ein bisschen verstärken. Der DWD rechnet mit 33 Grad für Hamburg. Der höchste in der Hansestadt je gemessene Wert für den Zeitraum zwischen dem 21. und 31. Juli stammt aus dem Jahr 2006. Damals wurden in Fuhlsbüttel 35,1 Grad erreicht. Durchaus möglich, dass der Sommer 2018 diesen Rekord noch schlägt. Es gibt zumindest ein Klimamodell, wonach am Dienstag kommender Woche, am 31. Juli, die 37-Grad-Grenze überschritten wird.
Hitze beeinträchtigt die Landwirtschaft
Sicher ist dies allerdings nicht. Nur bei wolkenlosem Himmel sind solche Spitzentemperaturen erreichbar, schon leichte Bewölkung führt zu einer Minderung. Eines kann Thomas Schaaf aber sagen: „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es auch in der kommenden Woche zu warm sein wird.“ Auf Hamburg kommen also echte „Hundstage“ zu. Mit diesem Wort werden die heißen Tage in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August bezeichnet. Der Begriff stammt aus der Zeit des Römischen Reichs und hängt mit dem Sternbild Großer Hund zusammen.
Die Folgen der Hitze sind im Norden schon jetzt zu spüren. Die Getreideernte wird in einigen Landesteilen komplett ausfallen. Viele Viehzüchter leiden unter Futtermangel und müssen Rinder deshalb vorzeitig schlachten lassen. Auch die Flüsse sind in Mitleidenschaft gezogen. Der Wasserstand der Elbe lag am Sonntag in Dömitz um 87 Prozent unter dem Mittelwert. Die Elbfähre in Neu Darchau (Kreis Lüchow-Dannenberg) hat deshalb bereits am vergangenen Donnerstag den Betrieb eingestellt.
Überall ist die Waldbrandgefahr hoch, auch Grasland ist derzeit leicht entflammbar. In der Lüneburger Heide und angrenzenden Waldgebieten gab es bereits 330 Brandmeldungen.