Hamburg. Anlass der Visite ist das 60-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und der französischen Hafenstadt.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) reist heute nach Marseille. Anlass des zweitägigen Besuchs ist das 60-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und der größten französischen Hafenstadt. Diese war bereits 1958 besiegelt worden, also fünf Jahre vor dem Elysée-Vertrag, der Frankreich und Deutschland nach Jahrzehnten der Feindschaft wieder miteinander versöhnt hatte.

Tschentscher wird unter anderem ein Biotechnologie-Unternehmen, den Vorzeigestadtteil Euroméditerranée und den nagelneuen „Tour la Marseillaise“ besichtigen: Der Bau des 135 Meter hohen Bürogebäudes direkt am Mittelmeer könnte aus Hamburger Sicht interessante Anregungen für den „Elbtower“ liefern, jenes geplante 200-Meter-Hochhaus an den Elbbrücken. Darüber hinaus sind Gespräche über wirtschaftliche Beziehungen und mit Jugendlichen aus beiden Ländern geplant, die an Austauschprogrammen teilnehmen.

Große Ehre

Als Höhepunkt der Reise nimmt der Hamburger Bürgermeister am Sonnabend an der großen Militärparade anlässlich des französischen Nationalfeiertags teils. Die Einladung seines seit 1995 amtierenden Amtskollegen Jean-Claude Gaudin gilt als große Ehre und als bewusstes Statement für die Bedeutung und Stabilität der deutsch-französischen Beziehungen, gerade vor dem Hintergrund der Spannungen innerhalb der EU und darüber hinaus.

Tschentscher ist auch Bevollmächtigter der Bundesrepublik Deutschland für die kulturellen Beziehungen zu Frankreich. Dieses Amt hatte er von seinem Vorgänger, dem heutigen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), übernommen. In dieser Funktion war Tschentscher erst vor zwei Wochen zu Gesprächen in Paris.