Hamburg. Großereignisse am Wochenende in Hamburg mit 900.000 Fans. Hotels bis zu 20 Prozent teurer. Was Besucher unbedingt beachten sollten.

Hamburg bereitet sich auf ein Mega-Party-Wochenende vor: Bei drei Großereignissen werden voraussichtlich 900.000 Fans am Sonnabend und Sonntag in der Hansestadt unterwegs sein.

Zum Schlagermove auf St. Pauli, einer der weltweit größten Schlagerpartys, werden am Sonnabend 350.000 bis 500.000 Besucher erwartet. Um 15 Uhr beginnt der Umzug mit 46 Partytrucks am Heiligengeistfeld, mit dabei sind Stars wie Bernhard Brink, Bata Ililc, Ross Anthony oder Klaus + Klaus.

Helene Fischer im Volksparkstadion

Helene Fischer lässt sich bei ihren Shows auch schon mal am Trapez herab, wie hier im Velodrom in Berlin 2012
Helene Fischer lässt sich bei ihren Shows auch schon mal am Trapez herab, wie hier im Velodrom in Berlin 2012 © imago stock&people

Am Sonnabend und Sonntag lädt zudem Schlager-Superstar Helene Fischer zu zwei Shows ins Volksparkstadion. An beiden Tagen dürften zusammen schätzungsweise 80.000 Fans in die Arena kommen. Allein 200 Kilogramm Konfetti werden pro Show in die Luft geblasen, 35 Nebelmaschinen und 60 Flammendüsen werden für das notwendige Spektakel sorgen. Einige wenige Restkarten sind auf Portalen wie Eventim noch erhältlich, meist handelt es sich dabei aber um hochpreisige Tickets wie Premium-Sitzplätze für fast 130 Euro.

WM-Endspiel auf Leinwänden

Die ARD zeichnet beide Shows im Volksparkstadion für eine spätere TV-Ausstrahlung auf. Damit die Fischer-Fans das Fußball-WM-Finale am Sonntag nicht verpassen, wird das Spiel ab 17 Uhr live auf den Großbildleinwänden im Stadion übertragen.

Um den Einlass schnell und reibungslos zu gewährleisten, weist der Konzertveranstalter ausdrücklich darauf hin, dass Besucher aus Sicherheitsgründen lediglich ihr Konzert-Ticket, Mobiltelefon, Schlüsselbund und Portemonnaie mitbringen sollten. Gegenstände wie Regenschirme, Motorradhelme oder Speisen sind verboten (hier finden Sie eine Verbotsliste).

Tausende beim Triathlon

Und dann steigt in der Stadt auch noch der nach Veranstalterangaben weltgrößte Triathlon, zu dem nicht nur 10.000 Teilnehmer, sondern noch einmal bis zu 300.000 Zuschauer erwartet werden. Zu Beginn am Sonnabend werden etwa 4500 Jedermänner über die Sprint-Distanz (0,5 Kilometer Schwimmen/ 20 Kilometer Radfahren/ 5 Kilometer Laufen) an den Start gehen, bevor dann am Nachmittag die Elite um die besten Plätze kämpft. Um 16.40 Uhr starten die Männer über die Sprintdistanz, gegen 18.40 Uhr die Frauen. Am Sonntag geht es dann um die Wettkämpfe über die Olympische Distanz.

Hotels weitgehend ausgebucht

Triathleten sorgen für ein gutes Geschäft der Hoteliers an diesem Wochenende (Archivbild)
Triathleten sorgen für ein gutes Geschäft der Hoteliers an diesem Wochenende (Archivbild) © WITTERS

Für die Hamburger Hotellerie bedeuten die drei Großereignisse am Stück ein lukratives Zusatzgeschäft. "Die Hotels in der Stadt dürften an diesem Wochenende zu 85 bis 90 Prozent ausgebucht sein", sagt der Direktor des Hotels Reichshof, Folke Sievers. "Aufgrund der hohen Nachfrage liegen die Preise vermutlich bis zu 20 Prozent über denen an einem normalen Wochenende", so der Hoteldirektor, der auch Mitglied in der Fachgruppe Hotels des Dehoga in der Hansestadt ist. Im Reichshof selbst seien am Sonnabend mittlerweile kaum noch Zimmer frei.

Nach Sievers Einschätzung sind es vor allem die Triathleten, die für ein gutes Geschäft der Hoteliers sorgen. "Auf diese Klientel stellen wir uns auch besonders ein, etwa mit einem extrem frühen und reichhaltigen Frühstück, gern auch mal mit Nudeln statt Brötchen." Helene-Fischer-Fans bevorzugen nach Sievers' Meinung eher die Hotels im Westen der Stadt, unter anderem wegen der Nähe zum Volksparkstadion. Der Schlagermove sei hingegen eher ein lokales Event, für das viele Fans aus Norddeutschland anreisten. "Die übernachten dann aber nicht unbedingt in Hamburg."

600 Ordner gegen Wildpinkler

Für die Veranstalter und die Polizei ist es ein großer logistischer Aufwand, die einzelnen Veranstaltungen aufeinander abzustimmen. "Wir haben mittlerweile schon einige Erfahrung damit", sagt Axel Annink, Sprecher des Schlagermoves. Teilweise nutzen Triathlon und Schlagermove die selben Strecken. So dürfen am Sonnabend zunächst die Sportler am Hafenrand und am Fischmarkt entlanglaufen, bevor dann am Nachmittag die Schlager-Trucks über die Strecke rollen.

Um dafür zu sorgen, dass so wenig Beeinträchtigungen wie möglich stattfinden, haben die Macher des Schlagermoves 600 Ordner im Einsatz, die nicht nur für einen reibungslosen Ablauf sorgen sollen. "Es geht auch darum, Wildpinkler von drei Spielplätzen entlang der Strecke fernzuhalten", so Annink.

Sperrungen für den Triathlon

Die Verkehrsbehinderungen durch die Großereignisse sind dennoch enorm. Beim Triathlon sind die ersten Sperrungen bereits am Freitag eingerichtet. So ist der Jungfernstieg wasserseitig von Freitag, 20 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, für den Verkehr dicht, ebenso wie der Ballindamm (wasserseitig), der am Freitag schon im 10 Uhr gesperrt wird. Häuserseitig gilt die Sperrung hingegen erst ab 20 Uhr am Freitagabend.

Der Neue Jungfernstieg kann wasserseitig von Freitag, 20 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr, nicht befahren werden – diese Sperrzeiten gelten auch für die Lombardsbrücke. Die Binnenalster und die Kleine Alster sind für den Boots- und Schiffsverkehr von Freitag, 15 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr tabu.

Am Sonnabend ist die Radstrecke von 7 bis 14.30 Uhr gesperrt: Wallringtunnel (beide Fahrtrichtungen) – Deichtorplatz – Dovenfleet – Zippelhaus – Bei den Mühren – Kajen – Vorsetzen – Johannisbollwerk – Bei den St. Pauli Landungsbrücken – St. Pauli Hafenstraße – St. Pauli Fischmarkt bis Höhe Große Elbstraße. Die Laufstrecke ist für Verkehrsteilnehmer von 8 bis 15 Uhr nicht befahrbar: Alsterufer – Alsterterrasse – Neue Rabenstraße – Fontenay (südliche Fahrspur). Auch der Neue Wall und die Poststraße sind von der Sperrung betroffen.

Am Sonntag werden von 6 bis 13.30 Uhr folgende Straßen für die Radfahrer gesperrt: Wallringtunnel (beide Fahrtrichtungen) – Deichtorplatz – Dovenfleet – Zippelhaus – Bei den Mühren – Kajen – Vorsetzen – Johannisbollwerk – Bei den St. Pauli Landungsbrücken – St. Pauli Hafenstraße – St. Pauli Fischmarkt – Breite Straße, Palmaille. Die Laufstrecke ist von 7 bis 14 Uhr gesperrt: Alsterufer – Alsterterrasse – Neue Rabenstraße – Fontenay (südliche Fahrspur) – Harvestehuder Weg (stadtauswärts) – Krugkoppelbrücke (in Fahrtrichtung Osten) – Fernsicht (in Fahrtrichtung Osten) – Bellevue.

Sperrungen für den Schlagermove

Ab Sonnabendmittag wird die Polizei auch für den Schlagermove, Straßensperren errichten. Um 15 Uhr setzt sich der Schlagermove samt Musiktrucks vom Heiligengeistfeld aus in Bewegung. Laut Veranstalter wird der letzte Truck zwischen 20 und 20.30 Uhr auf dem Heiligengeistfeld zurückerwartet.

Diese Straßen werden für den Schlagermove gesperrt: Glacischaussee, Reeperbahn, Bei den St.Pauli Landungsbrücken, Helgoländer Allee, Davidstraße (Richtung Hafenrandstraße), Große Elbstraße Höhe „Flutschutztor“/Ecke St.Pauli Fischmarkt, Breite Straße/Ecke Kirchenstraße (Richtung Innenstadt), Lange Straße/Ecke Pepermölenbek, Trommelstraße/Ecke Pepermölenbek, Holstenstraße (Richtung Reeperbahn).

HVV setzt mehr Züge ein

Wegen der zahlreich gesperrten Straßen, verstärkt der HVV den U- und S-Bahnverkehr für den 14. und 15. Juli: Auf allen U- und S-Bahn-Linien werden an beiden Tagen verlängerte Züge eingesetzt. In der City fahren die Bahnen bis etwa 0.30 Uhr alle zehn Minuten. Der 10-Minuten-Betrieb auf den Linien U1 und U2 beginnt am Sonnabend um 7 Uhr, am Sonntag bereits um 5.30 Uhr. Außerdem fährt die U3 planmäßig bis 0.30 Uhr alle fünf Minuten.