Hamburg. Eine heiße Spur gibt es nach der “Aktenzeichen XY... ungelöst“-Sendung jedoch nicht. Anders als beim Raubmord in Wilhelmsburg.
Nachdem in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwochabend eine Hamburger Kriminalbeamtin den Mord an einem Jugendlichen an der Alster geschildert und die Zuschauer um Mithilfe gebeten hat, sind bei den Ermittlern acht Anrufe eingegangen. "Eine heiße Spur war aber leider nicht dabei", sagt ein Sprecher auf Anfrage.
Suche nach dem Alster-Mörder
Wie berichtet, erhoffte sich die Hamburger Kripo neue Erkenntnisse in dem nunmehr knapp zwei Jahre zurückliegenden Mord an Victor E. Der 16-Jährige saß am 16. Oktober 2016 mit seiner Freundin (15) unter der Kennedybrücke, als plötzlich ein Unbekannter an das Paar herantrat und völlig unvermittelt mit einem Messer auf den Jugendlichen einstach. Der Schüler überlebte diese Attacke nicht. Ermittlungen der Hamburger Polizei führten bislang nicht zu dem Täter.
Raubmord in Wilhelmsburg am 22. Mai 2009
Auch wenn die Hamburger Polizei Im Fall des ermordeten Victor E. bislang noch keine entscheidenden Hinweise bekommen hat, hat sie jetzt nach einem Raubmord neue Ermittlungsansätze. Während der Sendung wurde ein Phantombild des Mannes gezeigt, der am 22. Mai 2009 eine 79 Jahre alte Frau in ihrem Haus in Wilhelmsburg erstickt haben soll. Bereits 2010 wurde der Fall bei Aktenzeichen XY ... ungelöst präsentiert. Doch der entscheidende Hinweis ging erst im März dieses Jahres bei den Fahndern ein. Eine Frau hatte während der Sendung im Studio angerufen und wichtige Hinweise zu der Tat gegeben. Damals wollte die Zeugin ihren Namen nicht nennen.
Um den Fall nun endlich klären zu können, bat die Hamburger Polizei diese Frau, sich erneut zu melden. Diesem Aufruf kam die Zeugen laut ZDF nach. Ferner meldeten sich weitere Zuschauer. Sie sollen nach der Veröffentlichung der Phantomzeichnung einen konkreten Namen genannt haben. Dieser Spur geht die Polizei jetzt ebenfalls nach.
Raubüberfall in Timmendorfer Strand am 27. Juli 2017
Die Ermittler in Schleswig-Holstein haben ebenfalls nach der TV-Fahndung "zahlreiche interessante Hinweise bekommen", so ein Sprecher der Lübecker Polizei. Vor rund einem Jahr, am 27. Juli 2017, überfielen zwei Männer einen Juwelier in Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein). Während ein Täter die Mitarbeiter mit einer Schusswaffe bedrohte, schlug sein Komplize die Vitrinen ein. Mit Schmuck und Uhren im Wert von rund 175.000 Euro flüchtete das Duo.
"Noch während des Fernsehbeitrags meldeten sich schon die ersten Zuschauer bei der zuständigen Kripo in Bad Schwartau", sagt der Polizeisprecher. 15 Anrufe seien bis 2 Uhr bei den Ermittlern eingangen. So habe ein Anrufer einen Hinweise auf ein Facebook-Profil gegeben. "Ein anderer nannte eine Verkaufplattform im Ausland, auf der das Stehlgut womöglich angeboten wurde." Ferner sollen die Zeugen Hinweise zu anderen Taten im In- und Ausland gegeben haben, die Zusammenhang mit der Tat stehen könnten.