Hamburg. Die Einwände beziehen sich vor allem auf erhöhte Lärmbelästigung, Verschattung und eine sich zuspitzende Parksituation.

    Mehr Wohnungen bauen, aber wohin? Nachdem das kommunale Wohnungsunternehmen Sagabei der Bilanzpräsentation am Montag die sinkende Akzeptanz bei Nachverdichtungsprojekten bemängelt hat, ist in Eimsbüttel dieser Fall eingetreten. Bei einem Bauvorhaben an der Lappenbergsallee sind die Anwohner vom Plan der Saga, dort 50 zusätzliche Wohnungen zu bauen, nicht begeistert. Ihre Einwände beziehen sich vor allem auf erhöhte Lärmbelästigung, Verschattung und eine sich zuspitzende Parksituation.

    Als Partner im „Bündnis für das Wohnen“ soll die Saga-Unternehmensgruppe 2000 Wohnungen jährlich bauen, so viel, wie seit den 70er-Jahren nicht mehr. Um diese ambitionierten Zahlen zu erreichen, prüfe das Unternehmen seine Bestände auf Entwicklungsmöglichkeiten, das sei nun auch im dicht bebauten Eimsbüttel passiert. Saga-Chef Thomas Krebs sagte zu den Widerständen: „Es gilt das Sankt-Florians-Prinzip. Wohnungsbau ist eine tolle Sache, aber bitte nicht bei uns.“

    „Sehr frühes Planungsstadium“

    Die umstrittene Fläche zwischen Lappenbergsallee, Faberstraße und Eimsbütteler Marktplatz ist vom Bezirk als Potenzialfläche im Wohnungsbauprogramm ausgewiesen. Vom Jahr 2020 an sei dort Wohnungsbau zwischen bestehenden Häusern denkbar. Nach Prüfung der Anwohnereinwände kam das Amt in Eimsbüttel zur Einschätzung, dass der Bauvorbescheid erteilt werden könne. Allerdings, so ein Saga-Sprecher, befindet sich das Projekt noch in einem „sehr frühen Planungsstadium, sodass derzeit noch keine detaillierten Angaben dazu möglich sind“. Einen Bau­antrag habe das Unternehmen noch nicht gestellt.

    Grundsätzlich sei das Ziel der Saga aber, auch in nachgefragten innerstädtischen Gebieten günstige und moderne Wohnungen anzubieten. Dies erfordere bei Nachverdichtungen aufwendige Abstimmungen, um die bestmögliche Lösung zu finden. Nachverdichtung seien zudem immer weniger möglich: „Die niedrig hängenden Früchte haben wir geerntet, jetzt müssen wir an die hoch hängenden ran“, sagte Krebs.

    Im Jahr 2017 habe die Saga schon mehrere Nachverdichtungen in Eimsbüttel umgesetzt, etwa an der Gärtnerstraße mit 26 Neubauwohnungen und in Eidelstedt am Kapitelbuschweg mit 19 Wohnungen. Am Graf-Johann-Weg in Eidelstedt sei erst jüngst Richtfest für 53 Wohnungen gefeiert worden.