Hamburg . Das Geld für die Investition kommt aus Erbschaften und von Stiftungen. “Hinz & Kunzt“ zieht innerhalb Hamburgs um.
Frohe Botschaft für Hamburgs Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“: Nach jahrelanger Suche nach einem geeigneten Grundstück bekommt die gemeinnützige GmbH ein eigenes Domizil in St. Georg. Bis Mitte 2020 soll das neue Haus stehen. Im Erdgeschoss und ersten Stock sollen Redaktion, Verwaltung und Vertrieb unterkommen. Darüber sollen Wohnungen für die Obdachlosen und Menschen in prekären Lebenslagen entstehen, die das Magazin auf der Straße verkaufen.
Der Plan für einen Hausbau bestehe seit mehreren Jahren, teilte „Hinz & Kunzt“ am Mittwoch mit. Bereits seit 2010 bilde man dafür Rücklagen aus Zuwendungen aus Testamenten. „Uns war wichtig, dass diese Gelder nicht einfach in den normalen Betrieb einfließen, sondern helfen sollen, unser Projekt langfristig abzusichern“, sagt Hinz & Kunzt-Geschäftsführer Jens Ade.
Einzug in Neubau dank Hamburger Stiftungen
Maßgebliche Hilfe für den Neubau erhält das seit 1993 erscheinende Magazin von zwei Hamburger Stiftungen. Das Bauvorhaben verdanke man der Mara & Holger Cassens Stiftung sowie der Amalie Sieveking-Stiftung, mit denen man freundschaftlich zusammenarbeitet. Nach langer Grundstückssuche wurde man im Stiftsviertel von St. Georg fündig. Zwei Häuser der dort ansässigen Amalie-Sieveking-Stiftung aus den 1950er-Jahren sollen abgerissen und durch barrierefreie Neubauten ersetzt werden. In einer Baulücke werde das Haus für Hinz & Kunzt gebaut, sagt Stiftungsvorstand Johannes Jörn.
Die Amalie-Sieveking-Stiftung will das Grundstück dann der Cassens-Stiftung auf Erbpacht überlassen, die das Haus an Hinz & Kunzt vermieten will. „Wir haben das Belegungsrecht für die Wohnungen und es ist vereinbart, dass diese Wohnungen nie aus der Sozialbindung fallen werden“, sagt Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. Der positive Bauentscheid wird in den kommenden Wochen erwartet.
„Nachhaltiges für Wohnungslose“
Auch die Stadt befürwortet das neue Quartier. „Wir freuen uns über dieses innovative Projekt. Vor allem, weil dadurch etwas Nachhaltiges für Wohnungslose entsteht“, sagt Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter von Mitte.