Das Straßenmagazin „Hinz und Kunzt“ schätzt, dass sich die Zahl der Obdachlosen seit 2009 verdoppelt hat.

Hamburg. Die Hamburger Sozialbehörde hat am Sonntag die Zählung der in der Stadt lebenden Obdachlosen beendet. Um ihr Hilfesystem zu verbessern, wurden sieben Tage lang Obdachlose und in Gemeinschaftsunterkünften lebende Menschen mit anonymisierten Fragebögen interviewt.

„Es bleibt bei der ungefähren Einschätzung der Beteiligten, dass der weit überwiegende Teil der Menschen befragt oder mindestens gezählt wurde und es eine hohe Bereitschaft zur Mitwirkung gab“, sagte Behördensprecher Marcel Schweitzer.

Die letzte offizielle Zählung durch die Sozialbehörde erfolgte 2009. Damals wurden rund 1000 Menschen erfasst. Das Straßenmagazin „Hinz und Kunzt“ schätzt, dass sich die Zahl seitdem verdoppelt hat.

Behörde erfragt Ursache der Obdachlosigkeit

Die genauen Ergebnisse der Untersuchung, die in rund 80 Einrichtungen der Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe in der Stadt stattfand, werden laut Schweitzer vermutlich im Sommer vorliegen.

Neben Strukturdaten wie Alter, Geschlecht und Nationalität wurden bei der Befragung auch Informationen zur Dauer und Ursache der Obdachlosigkeit, zur Nutzung von Übernachtungs- und Hilfsangeboten, zur individuellen Situation sowie zur gesundheitlichen Selbsteinschätzung in Erfahrung gebracht.