Hamburg . Nun fließt auch der Verkehr nach Flensburg/Kiel durch den Tunnel in Schnelsen. Video von der Durchfahrt.
Nach mehr als vier Jahrzehnten Verkehrslärm haben die Anwohner der A7 in Hamburg-Schnelsen nun Ruhe. Seit Montagmorgen rollt der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen durch einen Lärmschutztunnel. Die Inbetriebnahme der 550 Meter langen Weströhre sei am Wochenende völlig problemlos vonstatten gegangen, sagte der Sprecher des Baukonsortiums Via Solutions Nord, Florian Zettel. Anwohner hätten ihm berichtet, sie seien das erste Mal mit Vogelgezwitscher aufgewacht. Noch am Montag wollten sie das Ende des Autobahnlärms mit einer Gartenparty feiern – sofern das Wetter mitspiele.
Bereits am Sonnabendmorgen war die Tunnelröhre für Autofahrer in Richtung Hannover freigegeben worden. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war als erster durchgefahren. Am Montagmorgen folgte die Freigabe in Richtung Flensburg/Kiel. Die ersten Staus durch den Tunnel am Wochenende seien dem Ferienbeginn in mehreren Bundesländern geschuldet, sagte Hamburgs Verkehrskoordinator Christian Merl.
Bau der Oströhre bis Ende 2019
Vorerst steht nur die Weströhre zur Verfügung. Mit deren Inbetriebnahme kann nun mit dem Bau der Oströhre begonnen werden. Zunächst will das Baukonsortium aus Sicherheitsgründen ein paar Tage abwarten, in denen die alte Verkehrsführung durch die Baustelle noch zur Verfügung steht. Am kommenden Montag soll die zweite Hälfte des Projekts in Angriff genommen werden. Bis zur Fertigstellung der Oströhre Ende 2019 müssen sich die Autofahrer in beiden Fahrtrichtungen die Weströhre teilen.
Wenige Kilometer weiter südlich ist ein weiterer, 900 Meter langer Lärmschutzdeckel an der A7 im Bau. In Altona ist ein dritter, knapp 2300 Meter langer Tunnel geplant. Die Deckel sollen auch das Zusammenwachsen bislang getrennter Stadtteile ermöglichen und als Grünflächen genutzt werden.