Hamburg. City-Management, Hamburg Marketing und Jungfernstieg-Anlieger unterstützen den CDU-Vorstoß. Nur die Linkspartei übt Kritik.
Der Vorstoß der CDU für eine spektakuläre „Alsterpromenade“ auf dem Wasser stößt überwiegend auf Zustimmung. „Wir begrüßen alles, was zu einer Steigerung der Attraktivität und der Besucherfrequenz in der Innenstadt führt“, sagte Brigitte Engler, Geschäftsführerin des City-Managements. Innenstädte müssten heute mehr als früher „höchste Ansprüche an die Aufenthaltsqualität erfüllen“. Dabei könnten die Promenaden auf der Binnenalster helfen. Diese sollten allerdings auch bei „Hamburger Wetter“ nutzbar sein. Außerdem regte Engler an, die Pläne mit denen für den Umbau des Ballindamms abzustimmen.
Wie berichtet, schlägt die CDU vor, entlang des Ballindamms sowie des Neuen Jungfernstiegs zwei etwa zehn bis 14 Meter breite, geschwungene Promenaden auf dem Wasser zu errichten – entweder auf schwimmenden Pontons oder als feste Stege. Darauf soll es jeweils fünf bis sieben Restaurants geben, nicht hochpreisig, aber auch keine Imbissbuden. Außerdem soll es Platz zum Flanieren und Zugänge zum Wasser geben. Die von ihrem Bürgerschaftsabgeordneten David Erkalp über mehrere Jahre entwickelte Idee versteht die CDU ausdrücklich als Diskussionsvorschlag, der offen für Änderungen ist.
Idee erinnert an Umgestaltung des Jungfernstiegs
Dieses Vorgehen lobt Gerhard Fuchs als „vorbildlich“. Auch inhaltlich steht der Vorsitzende des Vereins lebendiger Jungfernstieg voll hinter der Idee. „Das Projekt schafft Zugänge zum Wasser und kann helfen, die abends ausgestorbene Innenstadt zu beleben.“
Ihn erinnere die Idee an die Umgestaltung des Jungfernstiegs, für die der Verein 2002 gegründet worden war. Auch da sei es um Attraktivitätssteigerung und Zugang zum Wasser gegangen. „Ich rege an zu überlegen, einen vergleichbaren Weg wie beim Jungfernstieg zu gehen“, sagte Fuchs, dessen Verein seinerzeit im Rahmen eines ÖPP-Projekts mit der Stadt über Spenden einen eigenen Beitrag erbracht hatte. Am Ballindamm, wo SPD und Grüne ohnehin eine Umgestaltung planen, könnte man mit dem geplanten Business Improvement District (BID) zusammenarbeiten.
Linkspartei übt Kritik
Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, sagte: „Die Nähe zum Wasser ist sicherlich für Hamburger und Gäste sehr attraktiv. Unabhängig von allen noch vorzunehmenden notwendigen Prüfungen klingt ein qualitätsorientiertes Konzept, mit der Idee unmittelbar an der Alster flanieren oder verweilen zu können, daher sehr reizvoll.“
Ablehnend äußerte sich Heike Sudmann (Linkspartei): „Dieser Vorschlag ist populistische Effekthascherei.“ Sie wünsche sich zwar auch, dass die Binnenalster besser zugänglich und erlebbar werde. „Das ist allerdings nicht durch mehr Gastronomie mit Verzehrzwang und eine Verkleinerung der Wasserfläche zu erreichen.“ Weniger Autoverkehr an der Alster brächte dagegen mehr Aufenthaltsqualität. Auch SPD und Grüne hatten zurückhaltend auf den CDU-Vorstoß reagiert und auf eigene Pläne verwiesen. Die FDP unterstützt das Projekt hingegen.