Die CDU-Idee der schwimmenden Pontons würde der Innenstadt helfen. Sie sollte eingehend geprüft werden.

Vor fast genau 15 Jahren wagte sich ein Hamburger Architekt aus der Deckung: Er wolle ein neues Konzerthaus im Hafen errichten – einen Aufsehen erregenden Glaskörper auf einem alten Speicher, privat finanziert. Einige jubelten, andere erklärten ihn für verrückt, und manches kam dann doch anders als geplant. Aber fest steht: Ohne die Idee und den Mut von Alexander Gérard und seiner Frau Jana Marko hätte Hamburg heute keine Elbphilharmonie.

Nun liegt wieder eine spektakuläre Idee für die Stadt vor, zwar eine Liga unter der Elbphilharmonie angesiedelt, aber nicht minder spannend. Schwimmende Promenaden samt Gastronomie will die CDU an die Ufer der Binnenalster bauen. Nicht einfach so, sondern um vier ganz konkrete Probleme anzugehen, die kaum zu leugnen sind: Erstens braucht die Innenstadt mehr Anziehungskraft, um sich gegen die HafenCity behaupten zu können.

Zweitens ist sie abends völlig ausgestorben, was einer Möchtegern-Weltstadt unwürdig ist. Drittens könnte eine abends belebte „Alsterpromenade“ etwas den Druck auf andere Ausgehviertel mindern. Und viertens bietet die Binnenalster zwar ein einzigartiges Postkartenpanorama, aber im Vergleich zur Außenalster gilt: staunen erlaubt, anfassen verboten. Wirklich erleben lässt sich das Wasser kaum.

Es spricht also vieles dafür, diese Idee zumindest eingehend zu prüfen. Dass SPD und Grüne reflexhaft auf das Stadtbild verweisen, das nicht gestört werden darf, ist zu wenig. Ist Hamburg weniger schön oder sogar nicht wiedererkennbar, wenn an den Seiten der Binnenalster Promenaden mit einigen flachen Gastrobetrieben schwimmen? Zweifel sind angebracht. Und was die rot-grünen Pläne für eine Umgestaltung der Landseite angeht: Schön und gut, aber was spricht denn dagegen, beides zu machen? Nur Mut!