Hamburg. Hamburger Geldhaus steigt nach zehn Jahren aus. Alexander-Otto-Stiftung will bis November Nachfolger finden.

Die Planungen für die Festivitäten laufen bei den Verantwortlichen der Volksbank Arena auf Hochtouren. Am 1. November feiert die Sportstätte im Volkspark nahe der Barclaycard Arena und des Volksparkstadions, zehnjähriges Bestehen. Nur: Welcher Name auf der Einladung für die Geburtstagsgala stehen wird, ist unklar.

Nach Informationen des Abendblatts wird die Volksbank als Namensgeber für die Arena nach zehn Jahren aussteigen. Jährlich überwies die Hamburger Bank einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Die Einnahmen sind für die Betreiber sehr wichtig. Pro Jahr fallen allein Energiekosten in Höhe von 500.000 Euro an.

Es gab schon länger Hinweise

„Ja, es stimmt. Wir haben die Signale schon vor einiger Zeit bekommen. Wir haben vollstes Verständnis, dass sich die Volksbank nach zehn Jahren verändern möchte. Es gibt nicht viele Sportstätten, die über einen so langen Zeitraum denselben Namen tragen. Für beide Seiten war es eine Win-win-Situation“, sagt Rando Aust, Vorstandsmitglied der Alexander-Otto-Stiftung, der die Volksbank Arena gehört. Einen Nachfolger für das Geldhaus gibt es noch nicht. Aust ist aber zuversichtlich, bis zum 1. November einen Namenssponsor gefunden zu haben. Die Alexander-Otto-Stiftung sucht ihn gemeinsam mit der Anschutz Entertainment Group (AEG), die Mitgesellschafter der Arena ist. Der Fokus liegt vor allem auf regionalen Firmen. „Die Interessenten stehen jetzt nicht Schlange, aber wir verspüren keinen Druck“, sagt Aust.

Nicht gewinnorientiert

Aus gutem Grund: Die Volksbank wird die Namensrechte solange behalten und dafür zahlen, bis ein neuer Namensgeber gefunden ist. „Wir haben ein hervorragendes Verhältnis zueinander und fühlen uns auch weiterhin verbunden“, erklärt Aust. Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass die wirtschaftliche Situation der Volksbank Arena alles andere als einfach ist. „Das ist eine Trainingshalle, daher ist es offensichtlich, dass sie nur bedingt Gewinne abwirft. Ziel ist es, eine schwarze Null zu schreiben“, sagt Aust: „Dafür sind wir auf Sponsoren angewiesen. Auch, um die Preise für die Nutzer sozial zu gestalten.“ Die öffentliche Wahrnehmung hat in den vergangenen zwei Jahren durch das Aus des Eishockeyteams Hamburg Freezers und der Insolvenz der damals erstklassigen HSV-Handballer gelitten.

Zwar sind die Handballer des HSV Hamburg wieder in der Zweiten Liga angekommen und nach wie vor als Hauptmieter ansässig. Die 240 Quadratmeter große ehemalige Geschäftsstelle der Freezers steht aber seit Sommer 2016 leer. Das soll sich nun in Kürze ändern. „Wir sind in guten Gesprächen, dass dort zeitnah ein sportaffines Unternehmen einzieht“, erklärt Aust.

Das größte Lichtkunstbauwerk Norddeutschlands

2017 war von der Auslastung her eines der erfolgreichsten. Vor allem die Eishalle im 15-Millionen-Euro-Bau, die vom Deutschen Eishockey-Bund als Leistungsstützpunkt genutzt wird, wird von Schulen, Nachwuchssportlern, Eishockeyteams und für Feiern häufig in Anspruch genommen. Auch die Hamburger Sportgala des Abendblatts wurde dort veranstaltet. Die Volksbank Arena ist durch die illuminierte Außenhaut das größte Lichtkunstbauwerk Norddeutschlands.