Hamburg. Nach Verkauf der Hamburger Kette werden erste Filialen neu gestaltet und umbenannt. Dazu gehört auch das World Coffee am Alstertor.
Knapp 20 Jahre nach der Gründung in Hamburg und ein Jahr nach dem Verkauf an die schwedische Kette Espresso House zeichnet sich das Verschwinden der Coffeeshop-Marke Balzac ab. Noch in diesem Jahr sollen in Hamburg drei der bundesweit mehr als 40 Filialen umgestaltet und in Espresso House umbenannt werden. Das bestätigte Balzac-Geschäftsführer Nikolas Niebuhr dem Abendblatt. Zuvor hatte das Branchenblatt „Lebensmittelzeitung“ darüber berichtet.
„Wir führen das Beste aus beiden Welten zusammen und deutschen das Espresso-House-Konzept ein“, sagte Niebuhr. Er kündigte zudem an, dass im Bahnhof Altona in absehbarer Zeit die erste Espresso-House-Filiale in Deutschland eröffnet wird. „Wir streben das noch für dieses Jahr an, es steht aber noch nicht fest, ob das gelingt“, sagte Niebuhr.
Einst gehörten 57 Filialen zu Balzac
Überraschend kommt der Namenswechsel nicht. Nach der Übernahme von Balzac durch Espresso House Mitte vergangenen Jahres hatte es geheißen, der Name Balzac bleibe „zunächst“ erhalten. Balzac war Ende der 1990er-Jahre von Vanessa Kullmann in Hamburg gegründet worden. Sie übertrug das in den USA erfolgreiche Konzept von Starbuck’s auf Deutschland. In seinen besten Tagen gehörten 57 Filialen zu Balzac. Derzeit sind es bundesweit 43, davon 17 in Hamburg und acht in Berlin. Dazu zählen auch sechs World-Coffee-Filialen, davon eine in Hamburg.
Gründerin Kullmann hatte sich 2011 vom größten Teil des Unternehmens getrennt, zum gleichen Zeitpunkt fusionierten Balzac und World Coffee. Im jüngsten veröffentlichten Geschäftsbericht weist Balzac für 2016 gut 17,7 Millionen Euro Umsatz und 1,9 Millionen Euro Gewinn aus. Coffee House betreibt in den skandinavischen Ländern mehr als 300 Coffeeshops.
Filiale am Alstertor soll umfirmiert werden
Nach Abendblatt-Informationen gehört die World-Coffee-Filiale am Alstertor in der Hamburger Innenstadt zu den Filialen, die zu Espresso House umfirmieren sollen. Zugleich ist eine Erweiterung des Angebots vorgesehen. „Es wird weiter Franzbrötchen, Laugenbrezel und Marmorkuchen geben, künftig aber auch Salate, Joghurt, Focaccia und vegane Speisen, die Balzac bislang nicht anbietet“, sagte Geschäftsführer Niebuhr. Für die Umgestaltung nannte er zwei wesentliche Gründe: „Die Balzac-Filialen sind schon lange nicht modernisiert worden und Innovation hat jahrelang nicht stattgefunden.“