Hamburg. Ein Projekt auf dem Ohlsdorfer Friedhof macht naturnahe Beisetzungen möglich. Der Trend geht zu mehr Natur. Mittwoch Eröffnung.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof wird am Mittwoch ein Wildblumengarten eröffnet. Eingerahmt von Hecken ist der 1400 Quadratmeter große Garten ein Pilotprojekt, das die naturnahe Beisetzung ermöglichen wird, so, wie es auf Waldfriedhöfen teilweise bereits der Fall ist.
„Die Menschen möchten immer weiter weg vom klassischen Friedhof. Der Trend geht zu mehr Natur zwischen den Grabstätten“, sagt Marc Templin, Projektleiter des Wildblumengartens. Die Idee zu diesem Garten kam im Rahmen einer Bürgerbeteiligung beim Projekts „Ohlsdorf 2050“, einem Vorhaben, das die Annäherung von Friedhofsfläche und Parklandschaft vorsieht. Der Wunsch bestand darin, mehr landschaftliche Fläche zu schaffen. Die Natur wird zwar gestaltet, dennoch wird ihr Raum gelassen, um sich zu entfalten: So wird es zwei Hochbeete geben mit vielen verschiedenen Pflanzen sowie Trockenmauern und Pflanzeninseln mit ganzjährig wachsenden Wildstauden. Neben den Mauern laden Bänke zum Verweilen ein.
Särge zwischen Pflanzeninseln
Umgesetzt wird das Projekt gemeinsam mit der Umweltbehörde sowie mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Inneres, Bau und Heimat aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Die neue Anlage befindet sich an der Sorbusallee im Osten des Friedhofs, etwa 250 Meter von der Friedhofseinfahrt Maisredder entfernt. Die nächstgelegene Kapelle ist die Kapelle 13.
Auf Rasenflächen zwischen den Pflanzeninsel können Särge und Urnen bestattet werden. „Die Besonderheit besteht darin, dass es keine individuelle Bepflanzung der Gräber geben wird, um den naturnahen Raum erhalten zu können.“, so Projektleiter Marc Templin.
Bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch ab 16 Uhr erläutern Carsten Helberg, Geschäftsführer der Hamburger Friedhöfe, und Gartenplaner Torsten Herbst die Grundidee der Anlage. Außerdem trägt der Märchenerzähler Jörn Uwe Wulf zwei Geschichten vor und untermalt seine Erzählungen mit einem Harfenspiel. Passend zum Anlass wird er unter anderem das kasachische Märchen „Der wunderbare Garten“ zum Besten geben.