Hamburg. Es geht um Drogenhandel und Waffenbesitz. Sollte sich der Verdacht erhärten, droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Nach der Großrazzia gegen die Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft weiter. Das bestätigte Oberstaatsanwältin Nana Frombach dem Abendblatt. Es bestehe der konkrete Verdacht des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Ausgangspunkt der Ermittlungen sei auch der Tatbestand nach Paragraf 30 Absatz 2. Er betrifft den Drogenhandel unter Mitführung einer Waffe und schreibt eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren vor. Ob sich auch der Verdacht des Verstoßes gegen das Waffengesetz erhärte, wird laut Frombach noch geprüft. Die Ermittlungen dauerten an.

Durchsuchung von 16 Objekten in Hamburg

Die Polizei hatte am 11. April allein in Hamburg 16 Objekte durchsucht, darunter die Tätowierstube der Gruppe auf St. Pauli und ihr Tonstudio in Wilhelmsburg. Dabei waren nach Polizeiangaben geringe Mengen an Marihuana und Kokain, diverse Datenträger, Handys sowie Waffen, darunter mehrere Elektroschocker, Schreckschusspistolen und Messer, sichergestellt worden. Laut „Hamburger Morgenpost“ waren bei der Razzia auch Tausende Grip-Tütchen zur Verpackung von Marihuana aufgetaucht.

187-Rapper Maxwell war seinerzeit vor seiner Wohnung in Hamm spektakulär festgenommen worden. Er war noch am selben Tag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Auch 20.000 Euro Bargeld hatten die Beamten seinerzeit beschlagnahmt.

Zugriff bei Maxwell von 187 Strassenbande

Spektakulärer Zugriff: Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) bringen Rapper Maxwell zu Boden
Spektakulärer Zugriff: Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) bringen Rapper Maxwell zu Boden © Michael Arning
Das Mitglied der 187 Strassenbande wurde am Mittwochmorgen auf Drogen und Waffen durchsucht
Das Mitglied der 187 Strassenbande wurde am Mittwochmorgen auf Drogen und Waffen durchsucht © Michael Arning
Dafür musste der Hamburger Musiker auf die Knie
Dafür musste der Hamburger Musiker auf die Knie © HA | Michael Arning
Maxwell fragte mehrfach nach, weshalb er sich auf den Boden legen sollte
Maxwell fragte mehrfach nach, weshalb er sich auf den Boden legen sollte © Michael Arning
"Weil ich es dir sage", lautete die Antwort der Beamten © Michael Arning
Anschließend wurde der Rapper in Handschellen abgeführt
Anschließend wurde der Rapper in Handschellen abgeführt © Michael Arning
Maxwell war während einer groß angelegten Razzia in einem gemieteten Mercedes an einem der Einsatzorte an der Sievekingsallee vorgefahren
Maxwell war während einer groß angelegten Razzia in einem gemieteten Mercedes an einem der Einsatzorte an der Sievekingsallee vorgefahren © Michael Arning
Der Fahrer des Wagens musste zu einem Drogenschnelltest
Der Fahrer des Wagens musste zu einem Drogenschnelltest © Michael Arning
Die zwei weiteren Beifahrer mussten solange warten
Die zwei weiteren Beifahrer mussten solange warten © Michael Arning
Der eine hatte keinen Führerschein, der andere war alkoholisiert
Der eine hatte keinen Führerschein, der andere war alkoholisiert © Michael Arning
Insgesamt wurden in Hamburg zeitgleich 15 Objekte durchsucht, einige wurden dem Umfeld der Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande zugerechnet
Insgesamt wurden in Hamburg zeitgleich 15 Objekte durchsucht, einige wurden dem Umfeld der Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande zugerechnet © Michael Arning
An der Sievekingsallee kam auch ein Drogenspürhund zum Einsatz
An der Sievekingsallee kam auch ein Drogenspürhund zum Einsatz © Michael Arning
Die Wohnung, in der Maxwell gelebt haben, aber nicht gemeldet gewesen sein soll, wurde durchsucht
Die Wohnung, in der Maxwell gelebt haben, aber nicht gemeldet gewesen sein soll, wurde durchsucht © Michael Arning
Dabei kam auch eine Blendgranate zum Einsatz
Dabei kam auch eine Blendgranate zum Einsatz © Michael Arning
Gefunden wurden Drogen
Gefunden wurden Drogen © Michael Arning
Spektakulärer Einsatz an der Sievekingsallee
Spektakulärer Einsatz an der Sievekingsallee © Michael Arning
Einer der vier Mercedes-Insassen
Einer der vier Mercedes-Insassen © Michael Arning
Einsatzkräfte der Hamburger Polizei am Mietwagen, in dem Maxwell vorfuhr
Einsatzkräfte der Hamburger Polizei am Mietwagen, in dem Maxwell vorfuhr © Michael Arning
Die Razzia lief mitten im morgendlichen Berufsverkehr
Die Razzia lief mitten im morgendlichen Berufsverkehr © Michael Arning
Polizisten mit Sturmhauben vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli
Polizisten mit Sturmhauben vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli © TV-Newskontor
Die Polizei lässt das Rollgitter vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande aufbrechen
Die Polizei lässt das Rollgitter vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande aufbrechen © TV-Newskontor
Polizisten dringen in den Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli ein
Polizisten dringen in den Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli ein © TV-Newskontor
Im Fan-Shop der 187 Strassenbande
Im Fan-Shop der 187 Strassenbande © TV-Newskontor
Beamte stehen vor den Regalen mit Fan-Artikeln der Gangster-Rapper
Beamte stehen vor den Regalen mit Fan-Artikeln der Gangster-Rapper © TV-Newskontor
Polizisten mit Sturmhauben im Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli
Polizisten mit Sturmhauben im Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli © TV-Newskontor
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Den Verdacht auf Drogenhandel und illegalen Waffenbesitz hatten die 187-Strassenbande-Mitglieder um die Gangster-Rapper Gzuz, Bonez MC, Maxwell, LX und Sa4 sowie die Sprayer Frost und Track in ihren Videos selbst auf sich gezogen. Darin setzen sie sich mit abgepackten Rauschgifttütchen und Waffen in Szene.

Mitglieder der 187 Strassenbande sind immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Gzuz und LX haben jeweils bereits Haftstrafen verbüßt.