Johannesburg. Live Art Festival #8 gastiert vom 7. Juni bis zum 16. Juni in Kulturfabrik. Choreograf wird „Garden State Hamburg“ errichten.

    Südafrika boomt. In dem Land am Kap der Guten Hoffnung herrscht Aufbruchstimmung. Eine junge Generation Kreativer macht weltweit von sich reden. Jamal Nxedlana ist einer von ihnen. Er hat Modedesign studiert, sein Label „Misshape“ aus der Taufe gehoben, in London gearbeitet und in Johannesburg das kulturelle Netzwerk Bubblegum Club gegründet. Internationale Magazine wie „Dazed & Confused“ haben ihm schon Modestrecken gewidmet.

    Beim Treffen im Café in Johannesburg zeigt sich Nxedlana als sympathischer Kenner der Jugendkultur. „Wir verstehen uns eigentlich als Kuratoren. Wir beraten bei kulturellen Projekten und berichten in einem Magazin auf unserer Online-Plattform über Leute, die Kultur in Südafrika und darüber hinaus auch auf dem ganzen Kontinent produzieren“, erklärt Nxedlana. „Wir arbeiten dabei in allen Genres von Mode über Musik bis zu Performance, Kunst und Fotografie.“

    Jugendkultur ein wichtiges Festival-Thema

    Einige dieser Talente wird der junge Künstler demnächst in Hamburg präsentieren. Anlässlich der achten Ausgabe des Live Art Festivals vom 7. bis 16. Juni dreht sich auf Kampnagel alles um „Superspaces“, ein Kunstzentrum der Zukunft. Da kommt ein innovativer Kopf wie Jamal Nxedlana gerade recht. Gemeinsam mit dem Bubblegum Club wird er sich mit den aktuellen Gentrifizierungsprozessen in Johannesburg ausein­andersetzen. Vom 7. bis 9. Juni gibt es jeweils ab 19 Uhr ein Gesamtkunstwerk aus Live-Performances, Videoinstallationen und Musik zu erleben. 16 Künstlerinnen und Künstlern sind daran beteiligt.

    Das Live Art Festival hat noch weitere interessante Veranstaltungen zu diesem Thema im Programm. So plant der Frankfurter Choreograf Fabrice Mazliah, aus 300 von Hamburgern gestifteten Topfpflanzen im Kampnagel-Foyer den „Garden State Hamburg“ zu errichten, ein Ort für Yoga, Kulinarik und Performances.

    Beschwingtes Tanzstück

    Der in Frankreich lebende Choreograf Emanuel Gat, zuletzt mit „Plage­ Romantique“ in Hamburg, kommt passend zur Jahreszeit mit „Sunny“, einem beschwingten Tanzstück für zehn Tänzerinnen und Tänzer mit Live-Soundtrack von Awir Leon zum Festival (7. bis 9. Juni).

    Passend zum noch stärker als sonst schon grassierenden Fußballfieber anlässlich der Weltmeisterschaft zeigt Mohamed El Khatib sein politisches Dokumentartheater „Stadium“ am 14. und 15. Juni. Und die italienische Choreografin Cristina Kristal Rizzo lässt das Publikum in „Prélude“ vom 14. bis 16. Juni an einer Art surrealistischer Clubnacht teilhaben. Das eint sie mit Mara Oscar Cassiani, die sich in „Spirit“ am 16. Juni mit aktueller Jugendkultur und traditionellen Riten beschäftigen wird.

    Live Art Festival #8: Superspaces 7. bis 16. Juni, Kampnagel, Jarrestraße 20-24, Karten unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de