Hamburg. Turbulenzen beim Flugzeugbauer haben der Industrie zu Jahresbeginn die Bilanz verhagelt. Doch dies ist nicht der einzige Grund.

Rückschlag für Hamburgs Industrie: In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben die größeren Betriebe in der Hansestadt einen Umsatz von 18 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres ein Rückgang von vier Prozent, so das Statistikamt Nord.

Besonders heftig gingen die Erlöse in der wichtigen Luftfahrtbranche zurück, die in der Statistik unter dem Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“ geführt wird. Hier sanken die Umsätze um 15 Prozent. Dies dürfte insbesondere mit der Schwäche des Flugzeugbauers Airbus zusammenhängen, der für das erste Quartal auf Konzernebene ein Umsatzminus von zwölf Prozent vermeldet hatte. Die Rückgänge hatten insbesondere mit Problemen der Triebswerkshersteller für den Mittelstreckenjet A320neo zu tun.

Mineralölbranche besonders wichtig

Die Mineralölverarbeitung blieb die mit Abstand stärkste Branche, ihr Umsatz sank um sieben Prozent auf 7,9 Milliarden. Euro. Sie lieferte mit 44 Prozent den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole.

Die Betriebe zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln erwirtschafteten 2,1 Milliarden. Euro Umsatz (plus zwölf Prozent). Die Umsätze im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung sanken dagegen um vier Prozent auf 1,8 Mrd. Euro.

Maschinen leicht im Plus

Der Maschinenbau legte deutlich zu (plus 13 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro) und auch im Bereich „Reparatur und Installation von Maschinen“ konnte trotz eines Rückgangs von acht Prozent noch die Ein-Milliarden-Umsatzschwelle übersprungen werden.

Der Inlandsumsatz sank um fünf Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Hierbei wirkte sich das starke Gewicht der eher inlandsorientierten Mineralölverarbeitung aus. Das Auslandsgeschäft verringerte sich um knapp vier Prozent auf ein Volumen von fünf Milliarden Euro. Dabei entwickelten sich die Umsätze mit Kunden in Ländern der Eurozone noch etwas schlechter (minus sechs Prozent). Die Umsätze mit Kunden in Ländern der Nicht-Eurozone legten dagegen leicht zu (plus vier Prozent).

Zahl der Arbeitsplätze stabil

Die gute Nachricht: Trotz der insgesamt gesunkenen Umsätze hat sich dies nicht auf die Jobs in der Industrie ausgewirkt. Im Durchschnitt des Quartals waren in den größeren Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes knapp 80.100 Personen tätig. Das ist geringfügig mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.