Hamburg. Bus- und Radverkehr werden neu gestaltet. Für weniger Staus: Kreuzungen sollen modernisiert und Ampelschaltungen optimiert werden.

Der Eppendorfer Marktplatz soll umgestaltet werden. Die Verkehrssituation soll sich dadurch für den Radfahrer und Fußgänger, aber auch für die Nutzer der Busse verbessern. Am Freitagabend wurden die Pläne, die bislang erarbeitet wurden im voll besetzten Sitzungssaal des Bezirksamtes Nord öffentlich vorgestellt. Demnach soll die Bushaltestelle um etwa 20 Meter verlängert und barrierefrei ausgebaut und die Haltestelleninsel verbreitert werden.

Nach Angaben des Projektleiters Carsten Buck vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) halten dort täglich etwa 1000 Busse. „Es gibt hier sieben Kreuzungen, die miteinander in Beziehung stehen“, sagte Buck, das mache die Planung sehr komplex. Die Situation für Radfahrer soll sich ebenfalls deutlich verbessern. Teilweise gebe es bislang gar keine Radwege, so der Projektleiter, künftig sollten sie durchgängig verlaufen und etwa an der Ludolfstraße überhaupt erst angelegt werden. Auch die Fußgänger sollen mehr Platz bekommen sowie bessere Möglichkeiten, die Straßen zu überqueren. Die Kreuzungen werden modernisiert und die Ampelschaltungen optimiert. Dadurch soll sich künftig auch der Verkehr weniger stauen.

So sieht der Eppendorfer Marktplatz heute aus: Er  ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Eppendorf
So sieht der Eppendorfer Marktplatz heute aus: Er ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Eppendorf © Thorsten Ahlf

An den Planungen waren auch zahlreiche Anwohner, Gewerbetreibende sowie Vereine und Verbände beteiligt, von denen zahlreiche Vertreter auch an diesem Abend im Saal saßen. Der Konzeptvorstellung war eine lange Planung vorausgegangen. Es gab eine Passantenbefragung und eine Planungswerkstatt, bei der zahlreiche Verkehrsführungsvarianten diskutiert und bewertet wurden. Im Frühjahr 2017 fanden mehrtägige Befragungen sowie Gespräche mit lokalen Initiativen, Vereinen und Fraktionen statt. Im Juli 2017 gab es eine öffentliche Auftaktveranstaltung, an der rund 100 Interessierte teilnahmen.

Visualisierung der Planer: die Ludolfstraße (l.) nach der Umgestaltung
Visualisierung der Planer: die Ludolfstraße (l.) nach der Umgestaltung © CopterCloud

In dieser Phase wurden die Punkte herausgearbeitet, mit denen die Beteiligten unzufrieden waren: die unübersichtliche und schlechte Radverkehrsführung, die schmalen Gehwege, die unzureichenden Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, die zu kurze Bushaltestelle, der häufige Stau auf der Kreuzung Heinickestraße/Eppendorfer Marktplatz und die Lärmbelästigung. Es folgten zwei Planungswerkstätten, an denen jeweils 60 bis 80 Personen teilnahmen. Dabei gab es auch Ideen, die nicht realisierbar waren. Diese Vorschläge hätten zu größeren Verkehrsverlagerungen geführt, wodurch Anwohner anderer Straßen unverhältnismäßig belastet worden wären. Ziel des LSBG ist, dass die Umbaumaßnahmen im kommenden Jahr starten.