Hamburg. Die Airline erwägt die Stationierung einer zweiten Maschine und sieht die Hansestadt als einen wichtigen Markt.

Die „umgekippte Badewanne“ sorgt für Gesprächsstoff. Eine weiße Erhebung ragt auf dem grünen Rumpf des Flugzeugs nach oben. Darunter befindet sich die Antenne für die Internetverbindung. „Von der Aerodynamik nimmt die schon etwas weg“, sagt Karsten Balke. Der Germania-Chef fachsimpelt beim Airbus-Werksbesuch mit Olaf Lawrenz, Chef der A320-Endmontagelinien in Hamburg, Toulouse, Tianjin (China) und Mobile (USA). Die sei schon flacher geworden, sagt Lawrenz.

Eine knappe Stunde lang sah sich Balke am Mittwoch die Produktion auf Finkenwerder an. „Die Genauigkeit, mit der die Maschinen zusammengebaut werden, ist faszinierend“, sagt Balke. Auf Einladung des Luftfahrt-Presse-Clubs war er nach Hamburg gekommen. Und hatte Botschaften bezüglich des Engagements am Flughafen in Fuhlsbüttel im Gepäck. „Wir schauen uns intensiv an, unser Angebot im Sommer 2019 zu erweitern“, sagt Balke.

„Bremen stellt eine Nische dar"

Momentan stehen neun Ziele im Sommerflugplan, es gibt wöchentlich 13 Abflüge vom Helmut-Schmidt-Flughafen. Ab 26. Juni fliegt die Airline als neues Ziel die griechische Insel Samos an. „Wir prüfen gerade die Stationierung einer zweiten Maschine in Fuhlsbüttel“, sagt Balke. „Hamburg ist ein sehr wichtiger Markt für uns.“ Allerdings gebe es auch eine besondere Situation. Die Lufthansa-Gruppe und Ryanair seien hier stark vertreten. Die Präsenz von Billigfluglinien sei eine besondere Herausforderung, für die man einen langen Atem brauche. Perspektivisch sollen aber weitere Destinationen folgen. Welche? „Das ist alles top secret“, so Balke.

Wichtigster Flughafen im Norden ist für die Airline Bremen, mit 43 wöchentlichen Abflügen zu 19 Zielen. „Bremen stellt eine Nische dar, Germania war als Nischencarrier bekannt“, sagt Balke – eine offenbar passende Verbindung. „Bremen ist quasi eine Heimatbasis der Germania.“ Drei Maschinen sind dort stationiert, im Sommer 2019 folgt die vierte. Auch in Rostock-Laage und auf Finkenwerder ist je eine Maschine stationiert. Vom Flughafen an der Elbe aus macht die Fluglinie seit 2011 den Werksshuttle für Airbus, zweimal täglich geht es von Hamburg nach Toulouse.

Kaufvertrag über 25 A320-Jets

Eine weitere Geschäftsbeziehung wurde im Juli 2016 bekannt. Germania unterschrieb einen Kaufvertrag über 25 Maschinen der A320-Familie mit spritsparenden neo-Triebwerken. Der Airbus-Boeing-Flottenmix mit derzeit 36 Maschinen soll komplett auf Airbus umgestellt und modernisiert werden, um Kosten zu sparen. Der erste Mittelstreckenjet soll im Januar 2020 geliefert werden, der letzte 2022. Es sei ein „guter Schritt“ gewesen, zu Airbus zu wechseln, so Balke. Germania hat zudem eine Option auf 15 weitere Jets. „Wir sind zuversichtlich, sie zu ziehen.“