Hamburg/Doha. Hamburger Flughafen bestätigt Gespräche mit katarischer Fluglinie – es gibt aber noch einen Haken.

Der Hamburger Flughafen könnte bald einen neuen Kunden haben. „Wir wollen zwei neue Flugziele in unseren Flugplan aufnehmen: Düsseldorf und Hamburg“, sagte Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker dem Internetportal Aerotelegraph. „Wir wollen je einen Flug pro Tag dorthin durchführen.“ Beide Flughäfen hätten die katarische Fluggesellschaft angesprochen und gebeten, diese Routen anzubieten.

Der Hamburger Flughafen bestätigte Verhandlungen mit Qatar Airways darüber. „Wir sind immer wieder in Gesprächen mit Herrn Al Baker“, sagte Flughafensprecherin Katja Bromm dem Abendblatt. Auch Airport-Chef Michael Eggenschwiler persönlich habe schon mit Al Baker gesprochen.

Flughafen Hamburg: Doha und China gewünscht

Das Streckennetz aus Fuhlsbüttel wächst seit Jahren. Zurzeit sind etwa 130 Städte nonstop erreichbar. Bei Langstreckenflügen ist die Zahl der Destinationen allerdings recht übersichtlich. Im Sommer fliegt United Airlines nach Newark (USA) – es ist der einzige Transatlantikflug. Die weitesten Ziele sind ansonsten die Kapverden und Dubai. Nach Dubai fliegt Emirates von Hamburg aus zweimal täglich. Dubai ist als Drehkreuz vor allem nach Asien beliebt. Qatar könnte Emirates hier große Konkurrenz machen. In dem Golf-Staat wird im Jahr 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden.

Eine Direktverbindung nach Doha wäre ebenso wünschenswert wie eine nach China, sagte Bromm. Derzeit habe Qatar Airways allerdings keine Verkehrsrechte, um weitere Ziele in Deutschland anbieten zu können. Die Airline verhandele mit der EU darüber, sagte Bromm. Die katarische Fluggesellschaft äußerte sich auf Abendblatt-Anfrage bislang nicht.

Warum Qatar Airways nach Hamburg drängt

Generell sei Deutschland für Qatar Airways wegen seiner starken Wirtschaft interessant, sagte der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg: „Düsseldorf und Hamburg sind als Wirtschaftszentren Muss-Flughäfen.“ Bisher fliegen die Katarer aus Doha nach Frankfurt, München und Berlin. Die Strecke in die Hauptstadt wurde vor einigen Jahren mit einem Flugzeug der Airbus A320-Familie gestartet. Mittlerweile werden größere A330-Langstreckenjets eingesetzt.

Qatar habe dort sicherlich eine „ordentliche Zahl von Hamburg-Passagieren“ an Bord, die zuvor per Bahn oder Auto nach Berlin angereist sind, vermutet Schellenberg. Perspektivisch könnte Qatar Airways auf der Strecke in die Hansestadt ein neues Airbus-Produkt einsetzen. Al Baker kündigte im Aerotelegraph-Interview an, zehn bis 15 Stück des A321LR abzunehmen, die mit Zusatztanks eine um rund 1500 auf 7400 Kilometer gesteigerte Reichweite haben. Schellenberg: „Der A321LR wäre ein wunderbares Flugzeug für die Strecke Hamburg-Doha."