Hamburg. Das Geld für die Bühne fehlt. Struktureller Fehlbetrag von 35.000 Euro. Dazu kommt Ärger mit den Nachbarn.

Das Lichthof Theater ist die Hamburger Bühne für ambitionierte freie Produktionen. In dieser Spielzeit ist es in eine prekäre Situation geraten, die weiter andauert. Anlass für den künstlerischen Leiter Matthias Schulze-Kraft und seine Geschäftsführerin Sarah Theilacker ein eindringliches Schreiben an die Hamburger Politik zu richten, vom Ersten Bürgermeister bis zu den Fraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft.

In dem Schreiben erläutern beide den Ernst der Lage im Detail. Es bestehe infolge einer gewachsenen inhaltlichen und organisatorischen Professionalisierung ein struktureller Fehlbetrag von 35.000 Euro. In der Vergangenheit sprang in solchen Fällen häufig die private Lichthof Stiftung ein, die sich aus diesem Feld jedoch zurückziehen will. Auch die Erhöhung des Haushaltes für Privattheater habe die Lücke nicht ­gefüllt, so Schulze-Kraft. Das Lichthof Theater stellt eine Infrastruktur für Produktionen freier Gruppen zur Verfügung.

Produktionsetat von mindestens 120.000 Euro

Dies hängt jedoch an der Vergabe der Projektförderung. Für die kommende Spielzeit sind statt der üblichen fünf bis acht Projekte nur zwei gefördert. ­Damit ist der Spielbetrieb nicht gesichert. Ein Produktionsetat von mindestens 120.000 Euro sei vonnöten, um eine Mindestanzahl an Produktionen pro Jahr zu garantieren, so die Betreiber. Und schließlich sucht das Lichthof Theater wegen anhaltender Probleme durch laute Veranstaltungen von Nachbarn dringend neue Räumlichkeiten.

Selbst eine erwünschte Erhöhung der Förderung von derzeit 242.000 auf 397.000 Euro läge noch unter der Förderung für das Fundus Theater oder das Theater für Kinder, beklagen Schulze-Kraft und Theilacker.

Luft wird dünn

Die Unterfinanzierung hat in einem Nebeneffekt auch dazu geführt, dass das Lichthof Theater als einziges von sechs durch Staatsministerin Monika Grütters mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichneten Theatern ein geringeres Preisgeld erhielt – die Preissumme richtet sich nach dem Budget des jeweiligen Hauses. Vergleichbare Häuser wie etwas das Theater Rampe in Stuttgart erhalten 800.000 Euro. „Es geht darum, das Theater auch mittelfristig auf solidere Füße zu stellen“, so Schulze-Kraft. Die Luft wird langsam dünn für das Lichthof Theater.