Hamburg. Binnen weniger Tage wurden in Alsterdorf zwei Hausdächer beim Anflug von Flugzeugen teilweise abgedeckt.
Der Schreck war in beiden Fällen enorm groß: Binnen weniger Tage wurden in Alsterdorf zwei Hausdächer beim Anflug von Jets teilweise abgedeckt. Experten sprechen von sogenannten Wirbelschleppschäden. Der Verein „Fluglärmschutz Hamburg“ fordert nun, „die gefährlich niedrigen Landeanflüge über dicht bewohntem Stadtgebiet einzustellen“. Der Flughafen und die Flugsicherung würden versuchen, die „gravierenden Vorfälle als Routine herunterzuspielen“.
Dagegen herrsche bei den Bewohnern große Angst und Verunsicherung: „Neben dem ohrenbetäubenden Lärm von 6 Uhr früh bis oft nach 23 Uhr kommt jetzt auch noch die direkte Gefahr hinzu, von herunterfallenden Dachpfannen schwer verletzt zu werden. Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Kinder neben den Häusern gespielt hätten, während die Dachpfannen von den tief fliegenden Maschinen aus ihrer Verankerung gerissen werden.“
Überflugschäden auch durch Wetter begünstigt
Die Initiative sieht eine „neue Stufe der gesundheitlichen Beeinträchtigung durch den Flugbetrieb“. Die Maschinen würden über das nun betroffene Gebiet nur 150 Meter hoch fliegen. Laut Flughafen ist es „fast ausgeschlossen“, dass der Jet zu tief geflogen sei, darauf habe die Flugsicherung ein sehr strenges Auge. Auch die Flugsicherung sagte, dass sich die Boeing 777 der Fluggesellschaft Emirates nicht von der vorgesehenen Route entfernt habe.
Offenbar wurden die beiden Überflugschäden auch durch das Wetter begünstigt. Es herrschte kaum Wind, die Wirbelschleppe hätte zerstreuen können. Ein weiterer Faktor sind die momentanen Bauarbeiten am Flughafen. Die Hauptlanderichtung ist derzeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, noch bis zum 23. Mai werden die meisten Flugzeuge über der Stadt fliegen. Der Verein „Fluglärmschutz“ appelliert: „Die Stadt Hamburg, die am Flughafen mehrheitlich beteiligt ist, muss endlich das Wohl der Bürger über ihre wirtschaftlichen Interessen stellen.“
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