Poppenbüttel. Die 78-Jährige hatte in Poppenbüttel drei Menschen überfahren. Der fünf Monate alte Säugling schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Nach dem schweren Verkehrsunfall auf der Harksheider Straße liegt der schwer verletzte fünf Monate alte Säugling weiter auf der Intensivstation. Das Baby schwebt weiter in Lebensgefahr. Auch seine Mutter (25) sowie eine Frau, die mit drei Kindern unterwegs war und die ebenfalls verletzt wurde, liegen noch im Krankenhaus – ebenso die 78 Jahre alte Frau, die den Unfall verursachte.

Zur Unfallaufnahme hatten Ermittler einen Sachverständigen und den Polizeihubschrauber für Luftaufnahmen angefordert. Der Unfallhergang ist weitgehend geklärt. Danach hatte die 78-Jährige am Dienstag gegen 14.30 Uhr ihren geparkten VW Golf gestartet und beim Anfahren stark beschleunigt. Dabei rammte sie einen geparkten VW Touran, an dessen Kofferraum gerade die Fahrerin stand. Sie wurde zwischen beiden Fahrzeugen kurz eingeklemmt und erlitt schwere Beinverletzungen.

Bislang keine Anhaltspunkte für technischen Defekt

Drei Kleinkinder im Wagen, ein, drei und fünf Jahre alt, blieben unverletzt. Die 78-Jährige setzte danach einfach die Fahrt fort und rammte einen BMW. Dann geriet sie auf den Fußweg, wo sie die 25-Jährige und den von der Frau geschobenen Kinderwagen erfasste. Die Frau und das Kind samt Kinderwagen wurden laut Polizei durch die Wucht des Aufpralls durch die Luft geschleudert.

Anschließend rammte die 78-Jährige mit dem VW Golf noch einen Baum. Erst dadurch blieb das Fahrzeug stehen. Das Kriseninterventionsteam des DRK betreute geschockte Zeugen und auch zwei Polizisten.

„Wir haben den Wagen für weitere Untersuchungen sichergestellt“, sagt ein Beamter. Das Fahrzeug wurde zum Verwahrplatz der Polizei in Billbrook gebracht. Dort werden Sachverständige den Golf genau unter die Lupe nehmen. Es geht darum, ob ein technischer Defekt zu dem Unfall geführt hat. Dafür gibt es bislang aber keine Anhaltspunkte.

Bei einem Gerichtsverfahren ist es für die Polizei wichtig, belegen zu können, dass kein technischer Defekt vorlag. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass menschliches Versagen zu der tragischen Kettenreaktion führte. Den Führerschein der 78-Jährigen konnten die Beamten nach dem Unfall nicht sicherstellen. Die Frau hatte keinen dabei. Die Fahrerlaubnis soll ihr aber entzogen werden.