Hamburg. Die Mutter, die am Dienstag von einer 78-Jährigen erfasst worden war, ist nach einer Notoperation außer Lebensgefahr.

Einen Tag nach der verheerenden Unfallfahrt einer 78-Jährigen im Stadtteil Poppenbüttel schwebt das angefahrene Baby weiter in Lebensgefahr. Das sagte ein Polizeisprecher. Die 25 Jahre alte Mutter sei dagegen nach einer Notoperation außer Lebensgefahr.

Die 78-Jährige hatte mit ihrem VW Golf die Mutter und den Kinderwagen auf dem Gehweg der Harksheider Straße erfasst. Infolge des Aufpralls waren die junge Fußgängerin und ihr Kinderwagen mit der fünf Monate alten Tochter durch die Luft geschleudert worden. Nach der Kollision war die Unglücksfahrerin noch gegen einen Baum geprallt und hatte sich dabei ebenfalls schwer verletzt. Lebensgefahr besteht nach Polizeiangaben aber nicht.

Unfallursache bleibt rätselhaft

Bereits kurz zuvor hatte die Seniorin beim Ausparken in unmittelbarer Nähe zwei Unfälle verursacht. Ihr Auto war gegen einen vor ihr stehenden VW Touran gestoßen, in dem drei Kinder im Alter von einem drei und fünf Jahren saßen. Deren Mutter (38), die sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Kofferraum aufhielt, wurde laut Polizei zwischen den beiden Autos kurzzeitig eingequetscht und zog sich dabei schwere Beinverletzungen zu. Die drei Kinder erlitten einen Schock und mussten ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden.

Anstatt sofort stehen zu bleiben, setzte die Seniorin danach ihre Fahrt auf der Harksheider Straße in Richtung Norderstedt fort. Dabei rammte sie einen vor ihr fahrenden BMW. Dessen 66 Jahre alter Fahrer blieb bei dem Unfall unverletzt. Anschließend geriet die 78-Jährige mit ihrem VW Golf auf den Gehweg, wo sie die junge Frau und ihr Kind erfasste.

Warum die Frau die Kontrolle über ihren Wagen verlor, war auch am Mittwoch noch unklar. Die Polizei stellte das Unglücksfahrzeug für weitere Untersuchungen sicher. Ein Sachverständiger und ein Polizeihubschrauber wurden hinzugezogen, um den Unfallhergang zu ermitteln.

Auch das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes war im Einsatz, um Zeugen und Unfallopfer zu betreuen. Auch zwei geschockte Polizeibeamte nahmen seelsorgerische Hilfe in Anspruch. Der Sachschaden wird auf 16.000 Euro geschätzt. Die Harksheider Straße war zwischen Ulzburger Straße und Poppenbüttler Hauptstraße von 14.40 bis 18 Uhr vollständig gesperrt.