Hamburg. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es: Das Abendblatt und die PSD Bank Nord ehren Frauen und Männer für ihr soziales Engagement.
Wenn eine Schülerin einen Lehrer für so einen Preis vorschlägt, dann geht das runter wie Öl“, sagte Norbert Grote auf der Bühne. Der Gründer der Hege Helping Hands, des Vereins am Eppendorfer Gymnasium, nahm sichtlich gerührt die Urkunde von Laudator Uwe Kirchner entgegen. Genau wie 24 weitere Preisträgerinnen und -träger wurde der Ehrenamtliche für sein soziales Engagement bei einer Feierstunde im Reimarus-Saal der Patriotischen Gesellschaft geehrt. Sie wurden von der Jury aus rund 1000 Vorschlägen bei der „Sagen Sie Danke“-Aktion ausgesucht und erhielten je 2000 Euro für ihren Verein.
Das Hamburger Abendblatt und die PSD Bank Nord hatten im Herbst die Leserinnen und Leser dazu erneut aufgerufen, engagierte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen vorzuschlagen, denen sie schon immer einmal „Danke“ sagen wollten.
Bunt gemischte Preisverleihung
Einsendungen kamen vor allem zu Jugendhilfsorganisationen, aber auch zu Senioren-, Sport-, Stadtteil-, Flüchtlings- und Kulturprojekten. Dementsprechend bunt gemischt war die Preisverleihung – und so entstanden beim anschließenden Empfang viele neue Kontakte unter den engagierten Ehrenamtlichen. „Ich habe gerade mit der Vorsitzenden vom Verein Autismus Hamburg zusammengestanden, und wir wollen nun eine auch Schwimmgruppe für Autisten anbieten“, erzählte Katja Prahl vom Luruper Schwimmverein LuFisch, der für seine hervorragende Integrationsarbeit im Stadtteil ausgezeichnet wurde.
Neben den Gewinnern waren auch die Vorschlagenden eingeladen worden. Hamburger wie Wolfgang Jäger, der sich seit vielen Jahren schon beim Borsteler Tisch engagiert und der die Chefin dieser Tafel und des Jakob-Junker-Hauses, Maren Siewert, vorgeschlagen hatte. „Die Nachricht von der Auszeichnung unserer Mutter Courage war wie ein Geburtstagsgeschenk, sie kam rechtzeitig zum fünften Geburtstag des Borsteler Tisches“, erzählte Jäger lachend.
Laudator Pastor Helge Adolphsen, der St.-Jacobi-Hauptpastorin Astrid Kleist als Jurymitglied vertrat, war begeistert von der Danke-Aktion. „Mir gefällt, dass dieses Engagement der Menschen in so einem schönen Rahmen gewürdigt wird“, sagte der ehemalige Michelpastor.
Für Stefan Kram, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der PSD Bank Nord, sind die Preisträger „die stillen Stars“. Kram sagte zu den Gästen: „Für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist das Engagement dieser vielen Bürger wichtig.“ In der schnelllebigen Zeit, in der Politik, Rekord-Transfers im Fußball und bald die Fußball-Weltmeisterschaft die Schlagzeilen beherrschten, sei es gut, Platz zu schaffen für die Ehrenamtlichen und Engagierten.
Der Preis hat eine sehr große Bürgerbeteiligung
Die rund 1000 Einsendungen machten die „Danke“-Auszeichnung vermutlich zum „Preis mit der größten Bürgerbeteiligung in Hamburg“. Er habe nachgeschaut, erzählte Kram: Der Tag der Preisverleihung am 10. April sei der „Internationale Tag der Golfer“ gewesen. Einen „Tag des sozialen Engagements“ hingegen suche man vergeblich. Kram appellierte: „Lassen Sie uns dies gemeinsam zum Tag des sozialen Engagements machen!“
Auch Jury-Mitglied Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, fand, dass durch die Aktion ein Nerv in der Bevölkerung getroffen wurde: „Im Laufe eines Jahres nimmt man sich immer wieder vor, diesem oder jenem Danke zu sagen – und vergisst es dann doch. Das wollen wir mit unserer Aktion ändern.“
Für Hege-Helping-Hands-Gründer Norbert Grote war wenige Tage nach der Auszeichnung klar, wofür das Preisgeld an seinen Verein gehen soll. So schrieb er am vergangenen Sonntag an die Redaktion „Von Mensch zu Mensch“: „Nachdem ich im Abendblatt über das Familiendrama am Jungfernstieg, bei dem eine Mutter und ihr Kind getötet wurden, gelesen habe, möchten wir Ihre Initiative, einen Fonds für die hinterbliebenen Söhne zu gründen, unterstützen und die gewonnenen 2000 Euro von der Danke-Veranstaltung an ,Kinder helfen Kindern e. V.‘ überweisen, um ein wenig die Not zu lindern.“ Dieses spontane Engagement – das passt einfach zu Hamburg und seinen empathischen Mitbürgern.