Hamburg. Musical-Inszenierung des Stoffs um den legendären Piraten begeistert das Publikum, unter das sich etliche Promis mischten.
Piratenlegende Klaus Störtebeker entert den Kiez: Das Musical über den wagemutigen Freibeuter hat am Donnerstagabend eine gelungene Premiere am St. Pauli-Theater gefeiert. Am Ende der zweieinhalbstündigen Vorstellung spendete das Publikum langanhaltenden Applaus für die Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann, die Schauspieler und die Musiker.
In einer rasanten Mischung aus viel Action, Humor und norddeutschem Lokalkolorit wird die Geschichte des legendären Piraten, der einst die Hanse unsicher machte, erzählt - angefangen bei den Hamburger Ratsherren, die mit Hilfe des holländischen Kaufmanns Simon von Utrecht (Patrick Heyn) Störtebeker das Handwerk legen wollen bis zu seiner Gefangennahme auf Helgoland und seiner Hinrichtung auf dem Hamburger Grasbrook. Auch eine Liebesgeschichte zu einer Tochter eines friesischen Häuptlings darf nicht fehlen.
Anekdoten sorgen für Heiterkeit
Die Inszenierung lebt von gut aufgelegten Schauspielern, allen voran Stephan Schad (Bürgermeister/Gödeke Michels), Lea Sophie Salfeld (Piratenbraut) und Frank Richartz (Störtebeker). Ihnen zur Seite stehen die Musiker der Band Albers Ahoi!, die die Szenen mit Liedern von Shanty über Swing bis hin zu Reggae und Metal begleiten und mal in die Rollen der Ratsherren, mal in die der Piraten schlüpfen.
Für viel Heiterkeit im Publikum sorgen die kleinen Anekdoten, die spielerisch in das Geschehen eingebaut werden: So erfahren die Zuschauer die Herkunft des Namens „Störtebeker“ (Stürz den Becher), warum der FC St. Pauli eine Piraten-Flagge zum Erkennungszeichen wählte und was das Wort „Likedeeler“ bedeutet (plattdeutsch für Gleichteiler). Bei den Szenen in Friesland, wo die Piraten im Winter Schutz vor ihren Feinden von der Hanse und aus Dänemark gesucht haben, gibt es sogar noch einen Gratiskurs in Plattdeutsch: Wenn die Tochter des friesischen Häuptlings partout nicht heiraten will und der genervte Vater fordert, sie solle sich doch mal endlich wie eine richtige „Deern“ benehmen.
Störtebeker Weitere Vorstellungen bis 5. Mai, St. Pauli Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz, Karten zu 19,90 bis 59,90 Euro unter T. 30 30 98 98 oder direkt in der Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32