Hamburg . Betroffen sind städtische Elbkinder-Kitas, Müllabfuhr und Recyclinghöfe. Auch Bücherhallen bestenfalls eingeschränkt geöffnet.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes ruft die Gewerkschaft Ver.di für Donnerstag zum zweiten großen Warnstreik auf – und den werden viele Bürger in Hamburg zu spüren bekommen.

Viele der städtischen Elbkinder-Kindergärten dürften an dem Tag geschlossen bleiben oder nur einen Notdienst anbieten, die Müllabfuhr wird in einigen Stadtteilen nicht wie gewohnt kommen und Recyclinghöfe geschlossen bleiben, Bücherhallen bestenfalls eingeschränkt öffnen und möglicherweise wird auch der Betrieb im Hafen eingeschränkt, falls Hafenmitarbeiter Schleusen nicht bedienen sollten. Die Gewerkschaft GEW ruft auch die Mitarbeiter der Rudolf-Ballin-Stiftung, der Kitas des ASB‐Hamburg und in den Kitas des Studierendenwerks zum Warnstreik auf.

Ver.di fordert sechs Prozent mehr Geld

Zur Auftaktkundgebung am Donnerstagmorgen um 8.00 Uhr vor dem Arbeitgeber-Verband AVH auf der Cremon-Halbinsel wird auch der Ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske erwartet. Später wird es Kundgebungen vor der Zentralbibliothek/Hühnerposten und vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof geben.

Ver.di fordert für die bundesweit rund 2,3 Millionen Beschäftigten in den Kommunen und beim Bund – darunter 25.000 in Hamburg – sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat, eine Erhöhung der Auszubildendenvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

Die nächste Verhandlungsrunde soll am 15. April stattfinden

In bisher zwei Verhandlungsrunden auf Bundesebene kam es zu keiner Annäherung. „Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Höhe oder die Struktur unserer Forderung zu akzeptieren“, heißt es in dem Streikaufruf. „Vor allen Dingen den geforderten Mindestbetrag lehnen sie als falsch und gefährlich ab. Sie wollen eher in den höheren Entgeltgruppen stärkere Entgeltsteigerungen ermöglichen. Damit liegen wir in zentralen Punkten fundamental auseinander.“ Die nächste Verhandlungsrunde soll am 15. April stattfinden.

Am ersten Warnstreik Mitte März hatten sich in Hamburg mehrere Tausend Mitarbeiter beteiligt. Vor allem für die Kita-Kinder und ihre Eltern hatte das weitreichende Folgen gehabt: 34 der 186 Elbkinder-Kitas hatten nicht öffnen können, viele weitere nur Notdienste anbieten können.